Neue Studie zur Gleichstellung von Frauen und Männern

Neue Studie zur Gleichstellung von Frauen und Männern

Das Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat eine neue Studie zu Fragen der Gleichstellung vorgestellt. Die Studie zeigt, wie wichtig und aktuell die Gleichstellung als Fortschrittsmotor für eine demokratische und freie Gesellschaft ist, in der Frauen und Männer ihre Lebenschancen ergreifen können.

Umgesetzt wurde die Studie von Kantar Public Deutschland, die dazu im November & Dezember 2020 repräsentative Befragung im Auftrag des Bundesministeriums durchgeführt. Dabei zeigt sich, dass 95 Prozent der Männer und Frauen in Deutschland Gleichstellungspolitik für eine gerechte und demokratische Gesellschaft als wichtig bewerten. Die große Mehrheit, das heißt 80 Prozent, verbindet mit der Gleichstellung von Frauen und Männern etwas Positives.

Dr. Sophia Schmid, verantwortliche Studienleiterin von Kantar Public Deutschland fasst zusammen: „Befragungen wie diese zeigen, dass die Mehrheit der Bevölkerung hinter dem gesamtgesellschaftlichen Projekt der Gleichstellung steht und diese aktiv einfordert. Gleichstellung ist somit kein Frauen- oder Elitenthema, sondern kommt Männern, Frauen und Kindern ganz konkret in ihrem beruflichen und familiären Alltag zugute. Auch die Politik und Wirtschaft können durch bessere Gleichstellung nur profitieren – davon ist die Mehrheit der Deutschen überzeugt. Wir sind somit auf einem guten Weg, jedoch noch längst nicht am Ziel angelangt.“

Die Ergebnisse der Studie machen jedoch deutlich, dass mehr als 80 Prozent der Befragten finden, dass das Ziel „Gleichstellung“ noch nicht erreicht ist. Sie meinen damit die Gleichstellung von Frauen im Beruf und von Männern im Privaten.

Bundesgleichstellungsministerin Franziska Giffey stellt hierzu fest: „Aus der Befragung geht hervor, wie sehr Gleichstellung zu einer gemeinsamen Gesellschaftsaufgabe geworden ist. Eine ermutigende Botschaft und ein fortbestehender Auftrag.“

 

Gleichstellung: Vorteile für Frauen und Männer

Als Profiteurin der Gleichstellung von Frauen und Männern wird vor allem die Gesellschaft als Ganzes wahrgenommen, dabei unterstreichen vor allem die jüngeren Befragten den gesellschaftlichen Nutzen.

Die Vorteile der Gleichstellung für Frauen werden vor allem in den Bereichen Lohngleichheit und Berufswahl frei von Rollenbildern gesehen. Aber auch Entlastung bei der Familienarbeit, mehr Zeit für Beruf und Karriere sowie bessere Chancen auf Frauen in Führungspositionen werden von mindestens zwei Dritteln als positive Aspekte wahrgenommen.

Die Vorteile der Gleichstellung für Männer werden vor allem darin gesehen, dass diese mehr Zeit für Familie und Kinder gewinnen könnten. Eine Mehrheit sieht zudem weniger Druck, die Rolle des Versorgers einnehmen zu müssen sowie – ähnlich wie bei Frauen – mehr Freiheitsgrade bei der Berufswahl unabhängig von Rollenbildern.

 

Wie die Wirtschaft von der Gleichstellung profitiert

In Bezug auf die Wirtschaft sind Frauen deutlich überzeugter von einer Verbesserung (86%) als Männer (78%) und zeigen sich wiederum offener für den Nutzen der Gleichstellungspolitik über das Individuum hinaus.

Fast alle Befragten, die eine Verbesserung erwarten, sehen, dass vielfältigere Meinungen und Perspektiven eingebracht werden.

dass Unternehmen im Zuge besserer Gleichstellung erfolgreicher werden und bessere Produkte und Angebote entwickeln, gab bei der Befragung eine große Mehrheit ander Befragten. Letzteres ist für allem für Männer ein gewichtiger Vorteil von Gleichstellung.

Durch bessere Gleichstellung ist für die gesamte Wirtschaft zu erwarten, dass der Fachkräftemangel reduziert werden kann. Davon waren 70% der Befragten überzeugt. (Frauen 78% und Männer 61%). Frauen können sich also vermutlich eher vorstellen, dass bei besonders gesuchten Berufen wie Pflegekräften oder im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaft und Technik) die Gleichstellung neue Potenziale auf dem Arbeitsmarkt erschließt.

Im Kern geht es bei der Herstellung von mehr Gleichstellung auch immer um eine größere Freiheit von traditionellen Rollenbildern und entsprechenden gesellschaftlichen Erwartungen - und zwar schon möglichst früh. Das zeigt nicht zuletzt die Hoffnung von 90 Prozent der Befragten, dass sich Kinder in Zukunft frei von Geschlechterbildern entfalten können – ein Mandat für Politik, Medien und die Gesellschaft insgesamt.

 

Über die Befragung
Im Rahmen der KANTAR-Befragung „Mehr Gleichstellung im Beruf, mehr Partnerschaftlichkeit im Privaten“ wurden 1.000 Computergestützte Telefoninterviews (CATI) durchgeführt. Dabei wurde die deutschsprachige Bevölkerung ab 18 Jahren in Deutschland, repräsentativ für die gesamte Republik befragt. Es erfolgte eine faktorielle Gewichtung nach soziodemografischen Merkmalen (Alter, Geschlecht, Bildung, Region). Befragungszeitraum war der 17. bis 30. November 2020.

 

Weitere Informationen

Die vollständige Studie finden Sie auf der Seite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Weiterlesen 

Tipps und Maßnahmen zum Thema „Geschlechtergemischte Teams“ finden Sie auf unserer Webseite unter dem Menüpunkt Infocenter. Weiterlesen 

 

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