Familienfreundliches Betriebsklima

Mit einem familienfreundlichen Betriebsklima können viele Herausforderungen einfach und schnell gelöst werden. Gegenseitiges Vertrauen und das Wissen, dass familiäre und private Belange ohne Nachteil im Betrieb geäußert werden können, sind eine wichtige Voraussetzung dafür, dass familienfreundliche Maßnahmen wirken und in Anspruch genommen werden. Der Begriff Familienfreundlichkeit wird dabei immer im Sinne einer ganzheitlichen familien- und lebensphasenorientierten Personalpolitik betrachtet, die die Belange und Lebensphasen aller Beschäftigten umfasst, also auch von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die aktuell keine Betreuungsaufgaben innehaben. Dies fördert u. a. die Solidarität der gesamten Belegschaft, Vereinbarkeitslösungen mitzutragen.

Auf dem Weg zu einem familienfreundlichen Betriebsklima…

Unternehmenskultur:

Ein familienfreundliches Betriebsklima braucht als Basis eine familienfreundliche Unternehmenskultur, nur dann kann es wesentliche Voraussetzung für einen langfristigen Unternehmenserfolg werden. Das Verhalten und die Einstellungen der Führungskräfte und Beschäftigten zugleich prägen dabei maßgeblich, wie Vereinbarkeit im Betrieb tatsächlich gelebt wird. Aber auch Leitbilder, Betriebsvereinbarungen und andere verbindliche Regelungen sind Bestandteil einer familienfreundlichen Unternehmenskultur und damit des Betriebsklimas.

Leistungen:

Zusätzlich zur Akzeptanz und der Einbettung in die Unternehmenskultur, wird das Betriebsklima nur dann als familienfreundlich angesehen werden, wenn die familienfreundlichen Angebote auch wirklich auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt sind. Welche Angebote dabei von betrieblicher Seite gemacht werden, ist abhängig von den jeweiligen Strukturen und dem Wissen um die familiären und privaten Belange der Beschäftigten. Entsprechend vielfältig können die Lösungen sein, die die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben fordern.

Information und Kommunikation:

„Tue Gutes und sprich darüber“, dieser Grundsatz gilt auch für die Förderung eines familienfreundlichen Betriebsklimas. Nur wenn die Beschäftigten stetig über die innerbetrieblichen Angebote informiert werden und erfahren, wie Vereinbarkeit im Unternehmen und Betrieb tatsächlich „gelebt“ wird, kann eine Basis für eine positive familienfreundliche Grundstimmung und Atmosphäre im Betrieb gelegt werden. Information und Kommunikation bleiben dabei eine Daueraufgabe, selbst bei langjährigem Engagement im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben.

Maßnahmen

Beschreibung der Maßnahme:

Verankern Sie Ausführungen zu Vereinbarkeit von Beruf und Familie nachhaltig in Unternehmens- und Führungsleitsätzen bzw. Leitbildern. Führungsleitsätze oder -leitbilder sollten die „10 Gebote“ des Unternehmens oder Betriebes enthalten, die besagen, welchen Auftrag und welche strategischen Ziele der Betrieb hat und auf welche Art und Weise diese von den einzelnen Organisationsmitgliedern umgesetzt werden sollen.

Zur Erarbeitung eines Leitbilds können folgende Fragestellungen hilfreich sein:

  • Was sind wir (z.B. Branchenzugehörigkeit)?
  • Wer sind wir (z.B. KMU)?
  • Wie entscheiden wir bzw. wer entscheidet?
  • Welche Kommunikationswege verwenden wir?
  • Wo stehen wir?
  • Wo wollen wir hin?
  • Wie definieren wir Familienfreundlichkeit?

Damit das Leitbild kein Papiertiger bleibt, sondern gelebte Realität im Betrieb wird, sollten zusätzlich folgende Fragen beantwortet werden:

  • Wie wird das Leitbild nun im Unternehmen/Betrieb umgesetzt?
  • Wie wird das Leitbild in der Außendarstellung gewinnbringend eingesetzt?
  • Welchen Mehrwert bietet das Leitbild für unser Unternehmen, unsere Beschäftigten?

Achten Sie beim Verfassen des Leitbilds darauf, dass es authentisch, wahr, kurz, und zugleich realistisch, prägnant und langfristig ist.

Voraussetzungen:

Die Unternehmens- oder Betriebsführung sollte federführend sein, um eine realisierbare Strategie zur Weiterentwicklung der Familienfreundlichkeit zu erarbeiten. Dies erhöht die Akzeptanz und Verlässlichkeit der Führungskräfte und stellt die Bedeutung des betrieblichen Familienbewusstseins für das Unternehmen oder den Betrieb heraus. Idealerweise sollten auch die Ansichten und Bedürfnisse aller Beschäftigten in ihren unterschiedlichen Beschäftigungsgruppen und Lebensphasen für die Erarbeitung eines neuen bzw. der Anpassung eines bestehenden Leitbilds von Anfang an einbezogen werden.

Gewinnbringend kann deshalb vorab die Durchführung eines Workshops bzw. einer Bedarfsanalyse sein, die die Anforderungen an die Gestaltung und Organisation der Leistungsprozesse im Unternehmen und Betrieb im Zusammenspiel mit dem digitalen und demografischen Wandel beleuchtet. Auch eine vorherige Beschäftigtenbefragung kann ein probates Mittel zur Gewinnung nützlicher Erkenntnisse sein.

Wie Sie eine Beschäftigtenbefragung sinnvoll gestalten, lesen Sie in unserem Kurzleitfaden „Beschäftigtenbefragung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf“

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