Das Unternehmen im Überblick
Brose ist weltweit der viertgrößte Automobilzulieferer in Familienbesitz. Das Unternehmen entwickelt und fertigt mechatronische Systeme für Fahrzeugtüren und -sitze sowie Elektromotoren und Elektronik, unter anderem für Lenkung, Bremsen, Getriebe und Motorkühlung. Rund 26.000 Mitarbeiter an 63 Standorten in 23 Ländern erwirtschaften einen Umsatz von 6,3 Milliarden Euro. Jeder zweite Neuwagen weltweit ist mit mindestens einem Brose Produkt ausgestattet.Familienfreundliche und mitarbeiterorientierte Konzepte haben bei dem Zulieferer einen hohen Stellenwert.
Die 2002 eingeführte Brose Arbeitswelt entwickelt das Unternehmen kontinuierlich weiter. Flexible Arbeitszeiten und verschiedene Arbeitszeitmodelle tragen ebenso zur Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben bei wie die betriebliche Kinderbetreuung oder die Angehörigenpflege. Im Rahmen eines zeitgemäßen Gesundheitsmanagements investiert Brose außerdem in ergonomisch optimierte Arbeitsplätze, gesundheitsschonende Arbeitsabläufe und vielfältige Gesundheitsprogramme.
Vereinbarkeit von Pflege und Beruf
In unserer Interviewreihe zu "Beispielen der guten Praxis" stellt Brose sein Konzept zu dem Thema Vereinbarkeit von Pflege und Beruf vor. Dabei zeigt sich vor allem, wie wichtig ein konkreter Ansprechpartner im Unternehmen ist.
Die Maßnahme im Überblick
Seit 2010 entwickelt Brose systematisch Konzepte, um pflegende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu unterstützen, sowie Führungskräfte und Beschäftigte gleichermaßen für das Thema zu sensibilisieren. Zentrales Element ist das Netzwerk Pflege. In Zusammenarbeit mit externen Fachstellen und regionalen Partnern bieten wir individuelle fachliche und/oder kollegiale Beratung für Betroffene, Informationsveranstaltungen oder Pflege-Kurse an. Die gesetzlichen Freistellungsmöglichkeiten werden ergänzt durch individuelle Vereinbarungen zu Arbeitszeit bzw. Arbeitsort und ein betriebliches Sabbatical.
So wird die Maßnahme umgesetzt – Was es bei der Umsetzung zu beachten gibt
Wie auch in der Pflege selbst, braucht es auch einen „Kümmerer“ für dieses Thema. Die Bereitstellung von Informationen, z. B. einer Notfallmappe und einer Checkliste „Erste Schritte im Pflegefall“, ist nur der erste Schritt. Ehrenamtliche Pflegemultiplikatoren sind niederschwellige Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner und verweisen oft an die innerbetriebliche Beratungsstelle Mitarbeiter- und Familienbetreuung. Dort ist das Thema Pflege nur eins von vielen, aber diese geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstehen sich als Kümmerer. Die meisten Betroffen haben sich schon gut informiert, zögern aber mit der Entscheidung, welche Varianten z. B. bei der Freistellung und/oder der Umsetzung der Pflege die richtigen sind und wie ihre Zukunft im Betrieb damit aussieht. In der Beratung können Ängste abgebaut werden. Die gefundenen Lösungen folgen nie einem Schema, sondern sind höchst individuell z. B. bei Lage, Umfang und Verteilung der Arbeitszeit.
Was die Maßnahme bringt – Tipps aus der Praxis
Ein fester Ansprechpartner oder „Lotse“ im Betrieb, der nicht nur informiert und praktische Unterstützung leistet, sondern auch Zuwendung gibt, entlastet den Betroffenen und kann die Leistungsfähigkeit und mentale Widerstandskraft stärken. So können Entscheidungen schneller getroffen werden und notwendige Veränderungen eingeleitet werden. Als Schnittstelle zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Führungskräften und Personalabteilung sind individuelle Lösungen umsetzbar zur Zufriedenheit aller.