Das Unternehmen im Überblick
Die Schreiner Group GmbH & Co. KG ist ein international tätiges deutsches Familienunternehmen und gilt als bevorzugter Partner in den Märkten Healthcare und Mobility. Ihr Kerngeschäft sind Funktionslabels in Top-Qualität, die um ergänzende Systemlösungen und Dienstleistungen angereichert werden. Die innovativen Hightech-Labels und Funktionsteile der Schreiner Group erschließen smarte Lösungsdimensionen und helfen, das Leben ein Stück gesünder, mobiler und sicherer zu machen. Insgesamt erwirtschaften über 1.100 Mitarbeiter einen Jahresumsatz von ca. 190 Millionen Euro. Das Hightech-Unternehmen verfügt über vier Standorte: Dazu zählen neben dem Hauptsitz in Oberschleißheim sowie einem weiteren Produktionsstandort in der Metropolregion München (Dorfen) die beiden internationalen Produktionsstätten in den USA (Blauvelt, New York) und in China (Fengpu, Shanghai). Das Miteinander ist geprägt durch die Unternehmenswerte Innovation, Qualität, Leistungskraft und Freude. Die Schreiner Group versteht sich als nachhaltig agierendes Unternehmen und übernimmt daher bewusst Verantwortung für Mensch, Umwelt und Gesellschaft.
Drei Fragen zur Familienfreundlichkeit in Corona-Zeiten
1. Welche familienfreundlichen Maßnahmen setzten Sie um, um Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu Corona-Zeiten bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen?
Die Corona-Pandemie hat uns alle vor immense Herausforderungen gestellt. Da die Schreiner Group ihre Mitarbeiter jedoch schon immer als Erfolgsfaktoren betrachtet und sich für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stark macht, ist es auch in dieser Krise gelungen, das Unternehmen mit all seinen Beteiligten gut und stabil auf Kurs zu halten. Oberste Priorität hatte selbstverständlich der Schutz und die Sicherheit unserer gut 1.100 Mitarbeiter und ihrer Familien. Gleichzeitig galt es, als systemrelevanter Hersteller von Funktionsetiketten u.a. für die Pharma-Industrie und Medizintechnik, die Lieferfähigkeit unseren Kunden gegenüber mit den Verpackungsmitteln für oftmals lebenswichtige Medikamente und Funktionsteile für Medizintechnikprodukte aufrecht zu erhalten.
Unsere äußerst flexiblen Arbeitszeitmodelle bieten uns für diesen Spagat eine solide Grundlage. So können unsere Mitarbeiter ihre Arbeitszeitkonten ganz nach Bedarf und Situation durch Überstunden aufbauen und dieses Zeitguthaben dann auch wieder in Form von Freizeit in Anspruch nehmen bzw. sogar in großem Umfang Minusstunden aufbauen. Angesichts der Schul- und Kita-Schließungen der letzten Monate, war dies ein gutes Instrument, um Betreuungsengpässe auch dann zu überbrücken, wenn der Urlaubsanspruch bereits aufgebraucht war.
Büro-Mitarbeiter und Führungskräfte profitierten zusätzlich von unserem sehr liberalen Gleitzeit-Modell, das auf eine Kernzeit mit Anwesenheitspflicht vollständig verzichtet. Stattdessen sprechen sich die Kollegen untereinander ab, so dass die Funktionsfähigkeit der Abteilung gewährleistet ist und gleichzeitig jeder Mitarbeiter mit maximaler Flexibilität auf die aktuellen Herausforderungen, z.B. im Bereich der Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen, reagieren kann.
Viele unserer Mitarbeiter waren bereits vor der Corona-Krise mittels moderner IT-Infrastruktur (Laptops, Headsets, VPN-Zugang, Business Skype etc.) für mobiles Arbeiten ausgestattet. Den Mitarbeitern unserer IT-Abteilung ist es mit Inkrafttreten der Ausgangsbeschränkungen gelungen, alle übrigen Kollegen, deren Aufgabe eine Tätigkeit im Home-Office zulässt, ebenfalls mit dem nötigen Equipment auszustatten. So konnten wir das Infektionsrisiko für unsere Produktionsmitarbeiter minimieren, indem sich möglichst wenige Kollegen auf dem Betriebsgelände aufhalten und gleichzeitig konnten unsere übrigen Mitarbeiter ihre Arbeit umgehend vollumfänglich von zuhause aus wieder aufnehmen. Alle Meetings (z.B. Teambesprechungen, Projektabgleiche) wurden auf virtuelle Besprechungsmedien wie Skype oder Telefonkonferenzen umgestellt, so dass die Zusammenarbeit auch bei dezentraler Anwesenheit optimal unterstützt und das Team-Gefühl erhalten bleibt. Von Mitarbeitern und Führungskräften erhalten wir sehr positive Rückmeldungen – alle Beteiligten sind begeistert, wie reibungslos die tägliche Arbeit und gegenseitige Information auch aus dem Home-Office mit Hilfe dieser modernen Medien gelingt.
Um unsere Mitarbeiter weiter zu unterstützen, bieten wir auch dieses Jahr wieder unsere beliebte betrieblich organisierte Sommerferien-Kinderbetreuung an. Wir freuen uns sehr, dass wir die zuständigen Behörden von unserem Konzept überzeugen konnten, so dass wir die Kinder unserer Mitarbeiter in den ersten beiden Ferienwochen in geeigneten Räumlichkeiten auf dem Firmengelände betreuen dürfen und die Eltern entlastet sind – selbstverständlich unter Einhaltung entsprechender Schutz- und Hygienemaßnahmen. Das Betreuungsangebot ist gerade in diesem Jahr für viele Familien besonders wichtig, vor allem wenn Urlaubstage und Überstunden aufgrund der Schul- und Kita-Schließungen zur Neige gehen.
Ebenfalls stolz sind wir, dass es uns durch die Zusammenarbeit verschiedener Unternehmensbereiche (z.B. Forschungs- und Entwicklungsabteilung, Produktion) in Rekordtempo gelungen ist, unsere Mitarbeiter frühzeitig mit eigenproduzierten Schutzmasken auszustatten. Zu Beginn der Ausgangsbeschränkungen waren Schutzmasken auf dem freien Markt kaum erhältlich, daher haben unsere internen Experten ihr Knowhow über Materialien und Maschinen kurzerhand genutzt und eine eigene Schutzmaske entwickelt, die mit verfügbarem Material auf unseren eigenen Maschinen produziert werden kann. Damit auch die Familien unserer Mitarbeiter bestmöglich geschützt sind, hat jeder Mitarbeiter ein Set kostenfreier Masken erhalten und konnte weitere Masken zum Selbstkostenpreis beziehen. Nachdem wir unseren Eigenbedarf gedeckt hatten, konnten wir sogar noch ein bayerisches Staatsministerium sowie ein bekanntes deutsches Forschungsinstitut mit den Schutzmasken beliefern.
2. Wie ermitteln Sie derzeit die Bedarfe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?
Entwickelt und gesteuert werden all die oben beschriebenen Maßnahmen durch einen abteilungsübergreifend zusammengesetzten Krisenstab, der sich regelmäßig – zu Beginn der Pandemie sogar täglich – via Skype zu einer Lagebesprechung trifft. Dabei wird die Situation stets neu beurteilt, entsprechende Maßnahmen beschlossen oder angepasst und es kann jederzeit schnell und unkompliziert auf neue Entwicklungen und Sonderfall-Fragen reagiert werden. Hier sind Führungskräfte und Experten aus verschiedensten Unternehmensbereichen (z.B. Geschäftsführung, Personalwesen, Produktion, Vertrieb, Facility Management, Finanzbereich, IT, Kommunikation) sowie Vertreter des Betriebsrats anwesend, so dass die Entscheidungswege kurz sind und die Handlungsfähigkeit gesichert ist.
Alle Mitarbeiter werden regelmäßig via Intranet, E-Mail und Aushängen über die Entscheidungen und Arbeit des Krisenstabs informiert. Betriebsrat und Unternehmensvertreter sind stets ansprechbar für die Mitarbeiter, so dass Fragen und Anliegen jederzeit an den Krisenstab adressiert und dort beantwortet bzw. zur Entscheidung gebracht werden können. Durch die flächendeckende Anbindung an moderne Kommunikationsmittel und die regelmäßigen virtuellen Besprechungen via Skype, Telefonkonferenz o.ä. bleiben alle eng verbunden.
In bestimmte Themen, wie z.B. die geplante Notfall-Kinderbetreuung während der Sommerferien werden die Mitarbeiter ganz direkt über eine gezielte Bedarfsabfrage mit Bitte um Rückmeldung eingebunden, um eine sinnvolle und bedarfsorientierte Entscheidung treffen zu können.
3. Haben Sie Tipps und Anregungen, die Sie anderen Mitgliedern und Netzwerkpartnern geben können, um Maßnahmen erfolgreich umzusetzen?
Die Schreiner Group hat als inhabergeführtes Familienunternehmen schon immer auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gesetzt und hierzu vielfältige Instrumente eingesetzt. Einige davon (z.B. flexible Arbeitszeitmodelle, mobiles Arbeiten) haben uns die Bewältigung der aktuellen Herausforderungen erleichtert, da die nötige Vorarbeit bereits gelaufen war. Eine familienorientierte Personal- und Unternehmenspolitik zahlt sich daher aus unserer Sicht aus.
Die Einsetzung eines kompetenten und entscheidungsfähigen Krisenstabs, der geeignete Maßnahmen entwickelt und steuert sowie die Belegschaft offen und ehrlich über die aktuelle Situation und die getroffenen Entscheidungen informiert, war für uns sehr hilfreich.
Wir sind stolz darauf, im engen Schulterschluss mit unseren Mitarbeitern die Gesundheit aller Beteiligten geschützt und die Lieferfähigkeit unseren Kunden gegenüber gehalten zu haben. Durch einen engen und vertrauensvollen Kontakt zwischen Mitarbeitern, Betriebsrat und Unternehmensvertretern werden wir auch die künftigen Herausforderungen gemeinsam meistern.