Beispiele der guten Praxis

1. Welche familienfreundlichen Maßnahmen setzten Sie um, um Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu Corona-Zeiten bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen?

Im Mittelpunkt der ConSol Unternehmenskultur steht der Mensch, auch der Mensch in seinen verschiedenen Lebensphasen: Das Unternehmen legt Wert auf den Mitarbeiter als Persönlichkeit und reagiert flexibel auf die individuellen Bedürfnisse. Familienfreundlichkeit ist bei ConSol schon immer ein zentrales Thema.

Home Office

Für ConSol als IT-Unternehmen war die Herausforderung sicher deutlich geringer als in vielen anderen Branchen. Bei ConSol nutzten bereits vor Corona gut 90 Prozent der MitarbeiterInnen die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, soweit es die jeweilige Projektsituation bzw. der Alltag der KollegInnen es erlaubte. Als die Corona-Krise sich abzuzeichnen begann, haben wir im ersten Schritt eine Empfehlung gegeben, soweit wie möglich im Home Office zu arbeiten. Während des Lockdowns waren dann alle Mitarbeiterinnen zur Arbeit im Homeoffice. Es wurden nur noch Feinjustierungen vorgenommen, wie Austausch von Laptops oder Transfer von Spezial-Monitoren, Docking Stations oder Bürostühlen nach Hause, damit sich die KollegInnen nicht zu Hause am Küchentisch Rückenprobleme zuziehen. Im Großen und Ganzen war unsere Technik für eine solche Situation bereits vorab bestens gerüstet. Doch auch wir haben die Erfahrung machen müssen, dass Remote Working von nahezu 100% der Belegschaft eine völlig neue und andere Art der Zusammenarbeit darstellt. Hierzu kam die große Herausforderung, dass teilweise komplette Familien auf beengtem Raum zuhause waren und neben dem Job auch die Kinder betreut und zum Teil beschult werden mussten.

Stundenpool

Eine Maßnahme speziell während der Corona-Krise ist der Zeitausgleich unter KollegInnen durch einen neu geschaffenen Stundenpool. Ziel dieses Projekts ist es, MitarbeiterInnen mit Kindern bis ins Grundschulalter, die im Home Office arbeiten und gleichzeitig die Kinder betreuen müssen, zu unterstützen. Die MitarbeiterInnen können Überstunden für den Stundenpool spenden. Die Projektkoordination erfolgt dabei über das Personalbüro. Falls nach dem Ende dieser Aktion (wenn alle KiTas und Schulen wieder im Regelbetrieb sind) noch nicht verbrauchte Stunden im Stundenpool übrigbleiben, werden diese den Spendern anteilig wieder gutgeschrieben. Das Projekt - die Idee eines Mitarbeiters - wurde bei einem außerordentlichen All-Meeting der gesamten Belegschaft vorgestellt und startete am 01.04.2020.

Allgemeine Unterstützung in der Corona-Krise

• Hilfe bei der raschen Rückkehr von Mitarbeiterkindern in die Betreuung, z.B. durch Information über systemrelevante Kunden unseres Unternehmens
• Kurzfristige Reduzierung der Arbeitszeit von Vollzeit auf Teilzeit auf Wunsch von MitarbeiterInnen für einen begrenzten Zeitraum
• Soziale Events über Zoom: Online-Yoga, Feierabendtreff, Retro, Daily Meetings, Kaffeepausen, All-Meetings, gemeinsames Kochen, virtuelle Spieleabende.

Über diese Maßnahmen kompensierten wir ein Stück weit die informelle Kommunikation jeder Art, vom Gespräch auf dem Flur, an der Kaffeemaschine, beim Mittagessen, bis zum ausführlichen Austausch auf dem Sommerfest in gemütlicher Runde etc.

Bereits vor der Pandemie standen den MitarbeiterInnen unterschiedliche Leistungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf zur Verfügung, auf die in der aktuellen Situation aufgebaut bzw. zurückgegriffen werden konnte: 

• Flexible Gestaltung - Arbeitszeit und Arbeitsort: Innerhalb der Units und Projektteams wird die Gestaltung von Arbeitszeit und Arbeitsort (Büro, Home Office) weitgehend flexibel vereinbart.
• Kinderbetreuung: ConSol unterstützt Mitarbeiterfamilien professionell bei der Suche nach Betreuungsmöglichkeiten (KiTas, Tagesmütter, Ferienprogramme …) über unseren bundesweiten Familienservice.
  Zusätzlich gibt es eine Notbetreuung, falls die KiTa geschlossen ist – pro Jahr und ConSol-Familie 20 Tage kostenlos!
• Homecare-Eldercare: Berufstätige stehen immer häufiger vor der Herausforderung, Pflege von Angehörigen und Beruf miteinander zu vereinbaren. In dieser schwierigen Situation bieten wir unseren MitarbeiterInnen Unterstützung über das Homecare-Eldercare-Programm unseres externen Familienservice.
• Lebenslagen-Coaching: Professionelle Beratung in individuellen Krisensituationen bietet das Lebenslagen-Coaching-Programm unseres externen Familienservice.
• Eltern-Kind-Büro: ConSol-Kids sind bei Betreuungsengpässen mit den Eltern im Büro willkommen. Im ConSol Headquarter gibt es dafür sogar ein Extra-Büro mit Spielecke für den Nachwuchs und Bildschirmarbeitsplatz für den arbeitenden Elternteil.
• Kinderschachkurs: In den Osterferien findet ein Schachkurs für interessierte ConSol-Kids in Zusammenarbeit mit der Münchner Schachakademie statt.

2. Wie ermitteln Sie derzeit die Bedarfe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?

Regelmäßige, zum Teil tägliche Team- oder Projekt-Meetings („Daylies“) sind bei uns in einigen Units mit agilem Projektansatz bereits üblich gewesen, in anderen Bereichen wurden diese fachspezifischen Abstimmungen online oder telefonisch rasch weiter ausgebaut.

Hinzu kamen vor allem explizite Retrospektiven zur Arbeit im Home Office. Die abteilungsübergreifenden Retrospektiven wurden während der Corona-Krise eingeführt.

Tools & Methodik: 

• SWOT Analyse: Welche Stärken hat ConSol im Home Office? Welche Schwächen /Möglichkeiten /Gefahren? Was sollen wir starten, was stoppen, was beibehalten und was verbessern?

Ergebnisse:

• Austausch mit KollegInnen aus anderen Niederlassungen und Abteilungen über Lösungsmöglichkeiten
• Schnelle Klärung vieler Prozessfragen, da Führungskräfte mit dabei waren
• Plattform für zwischenmenschlichen Austausch - in der Lockdown Phase wichtig!
• Soziale Events über Zoom sehr gut bewertet

Als IT-Unternehmen nutzen wir im täglichen Umgang selbstverständlich weiterhin alle modernen Kommunikationskanäle. Auch die traditionelle Face-to-Face-Kommunikation, die bei der Übermittlung von Informationen eine wesentliche Rolle spielt, lief während der Krise virtuell ab.

 3. Wie kommunizieren Sie in der Corona-Zeit?

Unsere Unternehmenswerte sind fester Bestandteil der ConSol-Kultur. Indem wir unsere Werte im Inneren leben, werden sie nach Außen für KundInnen, PartnerInnen oder auch BewerberInnen spürbar. Die Werte Mut, Vertrauen und Klarheit sind viel mehr als nur Begriffe auf Papier. Sie sind für uns Entscheidungsgrundlage, Handlungsorientierung und die Basis, auf der wir unser Unternehmen kontinuierlich verbessern wollen.

• Mut: Mut ist die Basis unserer Organisation. Wir treffen mutige Entscheidungen. Wir stellen uns neuen Herausforderungen. Wir begeben uns immer wieder auf neues Terrain – sowohl in Kundenprojekten als auch miteinander.
• Vertrauen: Wenn Vertrauen spürbar ist, trauen wir uns, mutige Entscheidungen zu treffen. Wir leben eine positive Fehlerkultur und unser Miteinander ist geprägt von gegenseitigem Vertrauen: Wir kennen und glauben an die Fähigkeiten jedes Einzelnen.
• Klarheit: Wir sprechen Dinge offen und ehrlich an, auch wenn es unbequem ist. Wir reden dabei immer wertschätzend miteinander. Unsere Kommunikation ist Teil eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses. Wir verständigen uns auf Ergebnisse und leiten daraus Handlungen ab, um gemeinsam in eine Richtung zu gehen.

Unsere Unternehmenswerte haben uns geholfen, auch in der Corona-Krise besonnen und flexibel zu reagieren.