Das Unternehmen im Überblick
Die Arbeitsorganisation und der Dienstplan im Bio Hotel Garmischer Hof werden in einer Weise gestaltet, die Teilzeitmodelle ermöglicht, sogar während der Ausbildung. Dies ermöglicht beispielsweise alleinerziehenden Müttern die Mitarbeit im Hotelbetrieb. Die Hoteliers ermutigen zudem aktiv auch Väter Ihren Anspruch auf Elternzeit wahr zu nehmen. Bei regelmäßigen Besprechungen werden Betreuungspflichten auch im Zusammenhang mit der Dienstplangestaltung kommuniziert. Ein Arbeitszeitkonto bietet weitere Flexibilität. Die Beschäftigten haben die Möglichkeit, ihre Kinder, z.B. nach der Schule, mit in den Betrieb zu bringen. Zudem stellt das Inhaberpaar Auszubildenden günstig eine Betriebswohnung für eine Wohngemeinschaft zur Verfügung, unterstützt sie bei der Vermittlung von Wohnungen und gewährt unkompliziert zinsgünstige Darlehen.
Fünf Fragen zur Familienfreundlichkeit im Unternehmen
1. Seit wann legen Sie einen starken Fokus auf Familienfreundlichkeit?
Familienfreundlichkeit hat im Garmischer Hof schon eine lange Tradition. Diese Philosophie begann schon vor mehr als 40 Jahren. Die heutige Seniorchefin hat damals schon Familie und Beruf miteinander vereinbaren müssen. Als alleinerziehende Mutter und als Direktion des Garmischer Hofs. Der Laufstall mit Florian (heutiger Geschäftsführer) war ein fester Bestandteil an der Rezeption.
2. Gab es einen Auslöser, eine familienfreundliche Personalpolitik umzusetzen?
Es gab keinen konkreten Auslöser, sondern das Leben als Familienbetrieb, bringt einfach eine familienfreundliche Personalpolitik mit sich.
Die Familie Seiwald in allen Generation ist stolz darauf, ihren Mitarbeiter dieses anbieten zu können.
Diese familienbewusste Einstellung ist für die Familie Seiwald selbstverständlich und ein „MUSS“.
3. Was genau bieten Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als familienfreundlichen Maßnahmen an?
Da wir ein kleiner Familienbetrieb sind, liegen uns keine fest geschnürten Arbeitszeitmodelle vor, sondern unser großer Pluspunkt ist, dass wir individuell auf die einzelnen Mitarbeiter/-innen und deren Bedürfnisse eingehen zu können. Wir können mit den flexiblen Arbeitszeiten sehr gut auf die Kinderbetreuung, sowie Schulzeiten oder Ferienzeiten der einzelnen Einrichtungen eingehen. Hier ist nur wichtig das alle Kollegen auch untereinander kollegial sind.
Ein weiteres schönes Praxisbeispiel ist, das wir im Notfall einer alleinerziehenden Mutter die Kinderbetreuungskosten übernommen haben und Sie damit aktiv unterstützt haben.
Oder in einer Notlage wurde auch schon mal für einen Kollegen die Unterhaltsverpflichtung übernommen.
Eine letzte positive und rührende familienfreundliche Maßnahme aus dem letzten Jahr ist, dass wir einem Mitarbeiter (Flüchtling) in der absoluten Hochsaison ermöglicht haben seine frisch operierte Mutter in Pakistan besuchen zu können. Hiermit haben wir ein Wiedersehen nach vielen Jahren ermöglicht.
4.Wie gut wird das Angebot angenommen, und wie ermitteln Sie die Bedarfe Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?
Angenommen wird das Ganze natürlich von allen Mitarbeiter/-innen hervorragend, da individuell auf die einzelnen Bedürfnisse der einzelnen Personen eingegangen wird.
Wir sind auch der Meinung, dass dies auch die Grundlage ist, damit überhaupt ein Arbeitsvertrag zustande kommt.
Man kann nur so arbeiten, wie es auch die familiäre Situation zu lässt.
Ermittelt werden die Bedürfnisse erst mal bei dem Einstellungsgespräch.
Wenn das Arbeitsverhältnis zustande gekommen ist, wird der Bedarf durch eine sehr offene und ständige Kommunikation, sowie kollegiales und enges Miteinander ausgetauscht bzw. ermittelt.
Der rege Austausch führt dazu, dass sehr früh schon auf private veränderte Situationen eingegangen werden kann, dies hat den Vorteil, dass man dann mit Zeit und Ruhe die Gegebenheiten entsprechend anpassen kann.
5. Haben Sie Tipps und Anregungen, die Sie unseren Mitgliedern geben können, um erfolgreich Maßnahmen umzusetzen?
Unser Tipp ist, dass das Wohl des einzelnen Mitarbeiters davon abhängig ist, dass seine familiäre Situation positiv geklärt ist. Das heißt wirklich nicht pauschale Praktiken anwenden, sondern individuell die Bedürfnisse der Einzelnen abfragen, nur so ist gewährleistet, das ein Mitarbeiter langfristig zufrieden ist. Wenn der Mitarbeiter zufrieden ist und seine
persönlichen Bedürfnisse abgedeckt sind, wird sich dies positiv auf seine Arbeit widerspiegeln.