Die Maßnahme im Überblick
Wilde & Partner wurde 1986 gegründet. Mit einem extrem hohen Anteil an weiblichen Mitarbeiterinnen, waren Themen wie Teilzeitmodelle und flexible Arbeitszeit bereits nach kurzer Zeit ein Thema, mit dem das damals noch junge Unternehmen konfrontiert wurde. Dem Unternehmen blieb keine Zeit für eine ausführliche Planung – die Leitung war mehr oder weniger gezwungen, individuelle Lösungen aufzusetzen, um Mitarbeiterinnen zu halten.
Aus der Erfahrung der vergangenen drei Jahrzehnten heraus wurden interne „Statuten“ entwickelt, an denen sich die Geschäftsführung orientiert. Allerdings setzt die Bereitschaft zur Flexibilität am Arbeitsplatz auch voraus, dass Regelungen individuell getroffen werden. Im Sinne der Agentur sowie im Sinne der betroffenen Mitarbeiter.
So wird die Maßnahme umgesetzt – Was es bei der Umsetzung zu beachten gibt
W&P hat die Maßnahmen zunächst auf individueller Ebene abgestimmt und mit den einzelnen Mitarbeitern geregelt. Erst 2014 beteiligte sich die Agentur an einer breiten Studie „FlexA Flexibilisierung in der Arbeitswelt – Chancen nutzen, Fehler vermeiden“. Die Ergebnisse der anonymen Befragung sämtlicher Mitarbeiter waren Grundlage für weitere Modelle, die im Hinblick auf die Flexibilität am Arbeitsplatz umgesetzt wurden. Die Studie wurde 2015 in einem zweiten Schritt fortgesetzt – die Ergebnisse sind erneut Impulse für eine weitere Flexibilisierung. Im Kern des Projekts geht es um die psychische Belastung am Arbeitsplatz durch die zunehmende Flexibilisierung der Arbeitswelt. Die Projektteilnehmer waren neben der IHK München und Oberbayern das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, die LMU München sowie die Universität Innsbruck.
So wurden die bestehenden Team-Strukturen neu-analysiert, neue Stellenprofile geschaffen, die Berater-Rollen teilweise neu definiert und neue Team-Modelle erarbeitet. Arbeitsweisen und Arbeitsabläufe mussten komplett überdacht werden. Je nach Kundeneinsatz (Bsp. Pressereisen, externe Meetings, Messe- und Medientermine) sind die PR-Berater für ihre individuellen Kundenbedürfnisse eingeteilt, meist zwei PR-Berater betreuen einen Kunden zusammen – mit einem fundierten Back-up. Kundenstrukturen wurden mit Agenturbedürfnissen strategisch ausgearbeitet und zu einem Höchstmaß von Effizienz optimiert. Ein ganz wichtiger Aspekt: die Kunden genau über die Team-Struktur zu informieren. Dieser Prozess bringt eine längere Planungsdauer mit sich – und erneuert sich bei jeder Art von Änderung, seitens der Kunden, Neukunden oder innerhalb der Teams.
Aufgrund des großen Erfolges der FelxA-Studie wurde das Super-Flex-Modell im Oktober 2016 gestartet, in welchem die MitarbeiterInnen außerhalb einer Kernarbeitszeit von sechs Stunden Arbeitsbeginn und- ende sowie die Mittagspause flexibel gestalten können.
Was die Maßnahme bringt – Tipps aus der Praxis
Von den neuen Arbeitsmodellen profitieren sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, insbesondere Mütter mit Kindern – aber auch Väter in Elternzeit. Das familienfreundliche Umfeld erlaubt es berufstätigen Frauen, neben der Familie auch in der Agentur Karriere zu machen und Führungsaufgaben zu übernehmen. Selbstverständlich werden Frauen und Männer auch hier gleichgestellt: Arbeiten im Home-Office steht auch männlichen Mitarbeitern als Option offen. Es versteht sich für die Agentur von selbst, dass Mütter beim Wiedereinstieg ins Berufsleben aktiv unterstützt werden, mit flexiblen Arbeitszeitregelungen und Teilzeit-Modellen. Die Mitarbeiter-Fluktuation ist bei W&P für eine Agentur verhältnismäßig gering; es gibt eine große Anzahl an langjährigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Darauf ist die Agentur sehr stolz.