Mädchen wollen Lehrerin werden oder einen sozialen Beruf ergreifen. Jungs interessieren sich für Technik und Sport. Alles nur Klischee? Die Girls’ und Boys’ Days am 22. April 2021 wollen damit aufräumen. Und sie bieten Unternehmen die Chance, zukünftige Fachkräfte für sich zu begeistern.
Bei den jährlich stattfindenden Aktionstagen können Schülerinnen und Schüler ab der fünften Klasse unverbindlich in die verschiedensten Berufe schnuppern. Diese Tage sind wichtige Instrumente zur Berufsorientierung jenseits der gängigen Rollenklischees. Oft wissen junge Menschen nicht, wie vielfältig und interessant bestimmte Berufe sind. Beim Girls’ und Boys’ Day können sie es hautnah erleben.
Die Teilnahme an den Aktionstagen ist eine Chance für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, sich jungen Menschen vorzustellen und ein hervorragendes Instrument zur Gewinnung von Nachwuchs.
Instrumente zur Nachwuchsgewinnung
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können in zwangloser und unterhaltsamer Atmosphäre Berufe kennenlernen, an die sie vielleicht bis dato noch nicht gedacht hatten.
Und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber haben die Möglichkeit, sich in vielerlei Hinsicht attraktiv darzustellen: Zum Beispiel mit ihren Angeboten zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, mit attraktiven Benefits, Gesundheitsangeboten oder flexiblen Arbeitszeitmodellen.
Denn zahlreiche Studien belegen: Jungen Menschen ist ein hoher Verdienst oft weniger wichtig als eine angenehme, vereinbarkeitsfreundliche Unternehmenskultur und interessante Arbeitsinhalte. Das zeigt sich auch daran, dass Betriebe und Unternehmen zunehmend offen sind für Ausbildungs- und Studienformen in Teilzeit.
Und wer beim Boys‘ oder Girls‘ Day als Arbeitgeber mit einer familienfreundlichen Personalpolitik punkten kann, hat gute Chancen, manche der Teilnehmerinnen und Teilnehmer später als Auszubildende, Praktikantinnen und Praktikanten oder Studierende in dualen Studiengängen zu gewinnen.
"Es ist unglaublich wichtig, jungen Menschen in der aktuellen Pandemie Perspektiven zu bieten. Auch im Hinblick auf die Berufs- und Studienorientierung", sagt Elsbeth Schöppner, Leiterin der Bundeskoordinierungsstelle des Girls' Day.
"Nie war der Bedarf an Fachkräften – aktuell und in Zukunft – größer. Junge Menschen müssen ihre Potenziale nutzen, unabhängig vom Geschlecht. Deswegen bedarf es einer Berufs- und Studienorientierung frei von Geschlechterklischees."
Beide Aktionstage finden am 22. April 2021 statt, pandemiebedingt in diesem Jahr überwiegend online. Digitale Angebote sind stark nachgefragt. Die Zahlen sind beeindruckend. Bis heute haben schon rund 5.000 Unternehmen, Betriebe und andere Institutionen Angebote für den kommenden Girls'Day und Boys'Day eingetragen.
Sie ermöglichen so mehr als 65.000 Mädchen und Jungen auch in Zeiten der Covid-19-Pandemie einen Einblick in vielfältige Berufsfelder, welche die Schülerinnen und Schüler für sich selbst sonst eher selten in Betracht ziehen.
Zu den vorgestellten Berufen am Girls’ Day gehören unter anderem technische Berufe wie Industriemechanikerin oder Fachinformatikerin, aber auch Handwerksberufe wie Malerin und Lackiererin oder Tischlerin.
Boys’ Day-Berufe sind Berufe, in denen höchstens 40 Prozent Männer eine Ausbildung machen oder arbeiten. Dazu gehören zum Beispiel Erzieher, Drogisten, Verkäufer im Lebensmittelhandwerk, Hotelfachmann oder Kaufmann für Büromanagement.
Über den Girls’ und Boys’ Day
Der Girls’ Day – Mädchen-Zukunftstag wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), die Initiative D21, die Bundesagentur für Arbeit, die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und der Bundeselternrat (BER) unterstützen das bundesweite Projekt.
Erfahren Sie mehr unter: www.girls-day.de
Der Boys’ Day ist eine Aktion der Initiative Neue Wege für Jungs, einem bundesweiten Netzwerk und Fachportal zur Berufswahl und Lebensplanung von Jungen. Seit 2011 haben fast 194.000 Jungen an mehr als 31.000 Boys’ Day-Angeboten teilgenommen. Das Projekt "Boys’ Day – Jungen-Zukunftstag" wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert.
Erfahren Sie mehr unter: www.boys-day.de