Im Rahmen der Familienfreundlichkeit eines Unternehmens taucht häufig die Notwendigkeit auf, auch Maßnahmen zur Entlastung für pflegende Mitarbeiter anzubieten. Trotz der hohen Nachfrage nach solchen Maßnahmen, schaffen es nur wenige Unternehmen, ihre Mitarbeiter dahingehend zu entlasten.
Damit der Spagat zwischen Job und Pflege besser gelingt, hat der Gesetzgeber neue Angebote wie „Pflegezeit“ oder „Familien-Pflegezeit“ für pflegende Angehörige geschaffen. Diese Angebote werden jedoch von Arbeitnehmern bisher kaum genutzt. Und Angebote von Firmenseite, die gezielt pflegende Angehörige unterstützen, sind häufig weder etabliert noch von den Unternehmen geplant.
Woran scheitert die Unterstützung für pflegende Mitarbeiter?
Eine Studie des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) sucht Antworten auf die Frage, weshalb Unternehmen ihren Mitarbeitern keine Unterstützung bei der Pflege anbieten. Aus der Studie geht hervor, dass 43 Prozent der befragten Personalentscheider sagten, dass die Umsetzung betrieblicher Angebote generell sehr aufwendig sei und im Vergleich zu anderen Fragen weniger wichtig. 34 Prozent waren auch der Meinung, die Umsetzung sei zu teuer. Noch häufiger klagten die Personalentscheider über mangelndes Wissen darüber, welche Angebote den Betroffenen helfen würden (63 Prozent) bzw. welche Mitarbeiter überhaupt Unterstützungsbedarf haben (62 Prozent).
Was können Sie als Unternehmen bzw. Betriebe beispielsweise unternehmen?
Kostenfreies Informationsmaterial
Kostenfreies Informationsmaterial erhält man über das Bayerische Gesundheitsministerium für Gesundheit und Pflege für Personaler als auch für pflegende Mitarbeiter erhält man über das BMFSFJ, z.B. den Ratgeber Pflege oder die gesetzlichen Regelungen zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf.
Ausbildung von Betrieblichen Pflegelotsen
Die Pflegelotsen stehen den betroffenen Kolleginnen und Kollegen als erste Anlaufstelle zur Verfügung und bieten kollegiale Unterstützung. Sie wissen, welche ersten Schritte Betroffene gehen müssen und informieren darüber hinaus über lokale Unterstützung und Fachstellen. Oft werden Verantwortliche aus dem Bereich des Personalwesens zum Betrieblichen Pflegelotsen ausgebildet. Grundsätzlich wendet sich das Angebot aber an alle Beschäftigten, die dafür vom Unternehmen beauftragt werden. In der Regel dauert die Fortbildung drei bis vier Tage.
Informationsveranstaltungen, Beratung und Seminare für Betroffene
Work-Life-Balance-Anbieter, Krankenkassen oder andere öffentliche Stellen bieten Vorträge rund um das Thema Pflege und Unterstützung für pflegende Angehörige an. Häufig gibt es neben Präsenzvorträgen und -schulungen auch Onlinekurse und Webinare.
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