Weltfrauentag: Es gibt viel zu tun

Weltfrauentag: Es gibt viel zu tun

Seit mehr als 100 Jahren wird der 08. März als internationaler Weltfrauentag gefeiert. Gerade in der Arbeitswelt stoßen Frauen jedoch auf Hindernisse und Ungerechtigkeiten. Oft liegt dies an strukturellen Problemen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auf eine Belastungsprobe stellt.

Eine große Rolle spielt hierbei die Betreuung von Kindern oder anderen Familienangehörigen. So sind viele Frauen zum Beispiel der Meinung, dass ihr beruflicher Aufstieg ohne Kind besser verlaufen wäre. Bei Männern wird der Einfluss des eigenen Kindes auf die Karriere geringer geschätzt. Vermutlich würden die meisten Arbeitgeber von sich behaupten, Frauen zu fördern - allein um dem Fachkräftemangel zu begegnen und das Potenzial von weiblichen Angestellten zu nutzen. Doch einzelne Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie reichen nicht aus. Gefragt ist eine ganzheitliche Strategie, die auch die Männer im Blick behält.

Wer ist mit Vereinbarkeit gemeint?

Noch immer richten sich Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie vor allem an Mütter. Doch die partnerschaftliche Aufteilung von Familien- und Erwerbsarbeit ist für die heutige Generation der Eltern so wichtig wie nie zuvor. Viele Väter möchten nicht auf ihre Berufstätigkeit reduziert werden. 2021 gibt knapp die Hälfte (48 Prozent) der Väter an, dass im Idealfall beide Partner in ähnlichem Umfang erwerbstätig sind und sich Hausarbeit und Kinderbetreuung teilen sollten. Und mehr als die Hälfte der Väter (55 Prozent) mit Kindern unter zehn Jahren möchte etwa die Hälfte der Kinderbetreuung übernehmen.

Zwischen Wunsch und Realität klafft jedoch oft eine Lücke: Eine partnerschaftliche Aufteilung der Familien- und Erwerbsarbeit wird im Alltag kaum umgesetzt, nur 17 Prozent der Eltern übernehmen die Kinderbetreuung in etwa zu gleichen Teilen.

Neue Impulse durch die Corona-Pandemie

Durch die Corona-Pandemie wurden die Karten neu gemischt. Ganze Belegschaften wurden von einem Tag auf den anderen ins Home-Office oder in Kurzarbeit geschickt, durch die Schließung von Schulen und Kitas mussten Eltern die Kinderbetreuung und Homeschooling selbst übernehmen. So haben in der Pandemie auch Väter zeitweise ihre Erwerbsarbeit gezwungenermaßen reduziert und sich verstärkt in die Familienarbeit eingebracht. Viele Väter übernahmen gemeinsam mit der Mutter die zusätzliche Betreuung der Kinder. Über flexible Arbeitszeitmodelle, Homeoffice und reduzierte Arbeitszeit konnte ein Teil der Väter erstmals erproben, wie ein partnerschaftliches Familienmodell im Alltag funktioniert. Die Pandemie war somit ein Experimentierfeld, das Väter für mehr Engagement in der Familie sensibilisiert hat. Dabei hat sich gezeigt, dass betriebliche Prozesse funktionieren und ökonomische Erfolge auch möglich sind, wenn Väter weniger im Betrieb präsent sind.

Wie wichtig eine aktive Rolle der Väter und wie Sie als Arbeitgeberin oder Arbeitgeber diese untertsützen können, lesen Sie in unserem aktualsiierten Kurzleitfaden Kurzleitfaden "Väter und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf".

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