Gemeinsam mit der IHK für München und Oberbayern besuchte der Familienpakt Bayern die DELO Industrie Klebstoffe GmbH & Co. KGaA im oberbayerischen Windach. Im Mittelpunkt des Firmenbesuchs: Wie das Unternehmen mit familienfreundlichen Maßnahmen Beschäftigte findet und bindet.
Es freut Heidrun Hausen stets besonders, wenn generationenübergreifend gleich alle Mitglieder einer Familie bei DELO arbeiten, wenn nach den Eltern auch die Kinder als Azubis einsteigen. Warum das immer wieder gelingt, liegt für die Personalchefin, die auch Mitglied des Geschäftsführungs-Rats der DELO Industrie Klebstoffe GmbH & Co. KGaA ist, klar auf der Hand: „DELO bietet nicht nur spannende Aufgaben und Karrierechancen, sondern auch umfangreiche familienfreundliche Strukturen. Das macht uns zu einem attraktiven Arbeitgeber, für den bestehende und zukünftige Familien gerne arbeiten.“
Was das Unternehmen, das insgesamt knapp 1000 Menschen beschäftigt, ganz konkret dafür tut, dass seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Familie und Beruf bestens vereinbaren können, erläuterte Hausen am 8. Februar den rund 30 Gästen, die am Firmenbesuch des Familienpakts Bayern teilnahmen. Unter dem Motto „Arbeitskräfte finden und binden: Mit Familienfreundlichkeit überzeugen“ organisieren die Bayerischen IHKs für den Familienpakt auch 2023 wieder Firmenbesuche im ganzen Freistaat. Gastgeber sind Unternehmen, die sich in besonderer Weise durch ihre Familienfreundlichkeit auszeichnen. Gestartet wurde in diesem Jahr mit DELO im oberbayerischen Windach.
„Die Basis unserer Arbeitgeberattraktivität sind die drei S – Sicherheit, Sinn, Soziales“, sagt Heidrun Hausen, die gemeinsam mit Constantin Mons, dem Leiter der DELO Academy, durch den Tag führte. „Wir bieten einen sicheren Arbeitsplatz, eine sinnvolle Beschäftigung und soziales Miteinander.“ Zum sozialen Miteinander zählen dabei insbesondere auch die vielen Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wesentliche Maßnahmen sind die Aufhebung der Kernarbeitszeiten, eine flexible Arbeitszeitgestaltung von 6 bis 22 Uhr, der Ausgleich von Überstunden über ein Gleitzeitguthaben, eine familienbewusster Urlaubs- und Schichtplanung unter anderem durch die Abschaffung der Nachschicht – Delo arbeitet im Zwei-Schichten-System mit zwei Frühschichten und einer Spätschicht im Wechsel. Auch gibt es für die rund elf Prozent Teilzeitbeschäftigten diverse Teilzeitmodelle und je nach Aufgabenbereich mobiles Homeoffice. Nach Feierabend oder am Wochenende wird keine Erreichbarkeit erwartet. Zum Ende der Elternzeit sorgt das Unternehmen für eine familienfreundliche Rückkehr. In den Ferien oder an schul-, aber nicht arbeitsfreien Feiertagen wie dem Buß- und Bettag unterstützt das Unternehmen die Familien mit Ferienfreizeiten. Eine eigene Kinderbetreuung bietet das Unternehmen nicht. Das Interesse sei zwar da, aber in der Praxis hätten es dann zu wenig Mitarbeitende annehmen wollen. Als weitere familienfreundliche Add-ons gibt es eine Kantine und einen Fitnessraum bzw. ein wöchentliches Betriebssportangebot.
Die Corona-Pandemie brachte der Familienfreundlichkeit einen weiteren Schub: Homeoffice-Angebote wurden ausgebaut. Zudem stellten Mitarbeiter jenen Kollegen, die durch Home-Schooling und Kinderbetreuung zusätzlich belastet waren, ihre Überstunden zur Verfügung. Letzteres wurde nach Corona wieder eingestellt. Heidrun Hausen fasst zusammen: „Wir haben von Personalerseite aber auch in den einzelnen Teams ein großes wechselseitiges Verständnis für die Bedürfnisse der jeweils anderen, deshalb gelingen uns immer wieder gute Lösungen.“
Für diese familienfreundliche Haltung und all diese Maßnahmen erhielt DELO in den vergangenen Jahren zahlreiche Auszeichnungen wie 2019 den „Great Place to Work“. Das Unternehmen zählt zu den besten Arbeitgebern in Deutschland. Zudem wurde DELO erst im vergangenen Jahr 2022 von der Belegschaft auf Platz 8 von „Bayerns Besten Arbeitgebern“ gewählt.
Zugleich - Stichwort Fachkräftemangel – unterschlägt die Personalchefin aber auch nicht, dass insbesondere die Teilzeitwünsche der Beschäftigten das Unternehmen bisweilen auch vor große Herausforderungen stellen. „Viele Beschäftigte wünschen sich einen freien Freitag, aber auch am Freitag müssen wir die Wünsche unserer Kunden erfüllen und unser Wachstum abfedern“, so Hausen. Und auch in den Teams müsse die Arbeit gerecht verteilt werden. Ihre Herangehensweise: „Wir arbeiten nicht mit Standardregeln, sondern handeln mit den Beschäftigten ganz individuelle Modelle aus, so dass am Ende unsere Mitarbeitenden wie auch die Kunden gleichermaßen zufrieden sind.“ Und natürlich rekrutiert das Unternehmen auch über Headhunter, Social-Media-Portale wie etwa Stepstone oder Messen umfangreich neue Beschäftigte. Zudem wird ausgebildet. Aktuell sind 50 Azubis an Bord. „Wir tun viel, aber brauchen als Mittelständler auch mehr Unterstützung von der Politik – unter anderem müssten die gesetzlichen Arbeitszeitregelungen wie etwa die maximale Tagesarbeitszeit von zehn Stunden geändert werden – das käme auch den Arbeitnehmenden zu Gute, würde uns insgesamt noch flexibler machen.“
Hausen rekapituliert: „Wir sind familienfreundlich, weil es unserer Haltung entspricht und Wertschätzung gegenüber unseren Beschäftigten ausdrückt.“ Sie betont: „Unsere Mitarbeitenden sind uns wichtig, denn ohne Mitarbeiter keine Wertschöpfung. Unsere Mitarbeitenden haben Familien – deshalb ist uns auch Familienfreundlichkeit sehr wichtig, wir leben sie, sie sorgt dafür, dass unsere Beschäftigten gern bei uns arbeiten und bleiben. Zudem hilft sie uns, Mitarbeiter zu finden – in Zeiten des Fachkräftemangels umso mehr.“
Die DELO Industrie Klebstoffe GmbH & Co. KGaA in Windach ist führender Hersteller von Industrie-Klebstoffen. Weitere Informationen finden Sie hier.
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Den Beitrag der IHK für München und Oberbayern finden Sie hier.