Vereinbarkeit von Familie und Beruf im öffentlichen Dienst: Sammlung mit „Beispielen der guten Praxis“ veröffentlicht

Vereinbarkeit von Familie und Beruf im öffentlichen Dienst: Sammlung mit „Beispielen der guten Praxis“ veröffentlicht

Mit der neuen Sammlung veröffentlicht der Familienpakt Bayern die nächste Publikation aus der Reihe der praxisorientierten Leitfäden. Zudem steht eine Checkliste bereit, mit der öffentliche Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber weiter an ihrer Attraktivität arbeiten können.

Für die Sammlung „Vereinbarkeit von Familie und Beruf im öffentlichen Dienst“ hat der Familienpakt bayerische Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber dazu befragt, wie Familienfreundlichkeit in der Branche bereits gelebt wird und welche konkreten Lösungen in den Organisationen gefunden sowie ggf. durch Corona weiterentwickelt wurden.

Bis etwa 2030 wird sich der Wettbewerb um geeignete Fach- und Führungskräfte weiter verschärfen. Der öffentliche Dienst ist von dieser Entwicklung besonders betroffen: Mehr als jeder vierte Beschäftigte bei Bund, Ländern und Kommunen war 2018 über 55 Jahre alt und geht damit in den kommenden Jahren in den Ruhestand.

 

Tipps und Maßnahmen für attraktive Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber

Um den spezifischen Rahmenbedingungen und Herausforderungen für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber im öffentlichen Dienst gerecht zu werden, ist ein betriebliches Familienbewusstsein unverzichtbar. Um sich als attraktive Arbeitgeberin oder attraktiver Arbeitgeber im öffentlichen Dienst familienfreundlich aufstellen zu können, gilt es, folgende Punkte zu berücksichtigen:

  • Eine ausgeprägte familienfreundliche Unternehmenskultur, die eine familienbewusste Arbeitszeitgestaltung und Arbeitsorganisation für Frauen und Männer in verschiedenen Lebensphasen ermöglicht. Benötigt werden dazu Verbindlichkeit und Regeln, sprich eine feste Verankerung im Wertesystem Ihrer Organisation.
  • Passgenaue, familienfreundliche Angebote, die sich am individuellen Bedarf orientieren. Denn nicht jedes Angebot passt zu jedem Betriebskontext. Ein staatlicher Großbetrieb benötigt andere Instrumente als beispielsweise eine Hochschule, ein Kommunalunternehmen oder ein kleiner Zweckverband mit nur etwa zehn Beschäftigten.
  • Information und Kommunikation als dritte Säule des betrieblichen Familienbewusstseins. Denn die besten Maßnahmen wirken nicht, wenn niemand weiß, dass es die Angebote überhaupt gibt. Dabei sollte die Kommunikation „nach innen“, zwischen Arbeitgeberin bzw. Arbeitgeber und Beschäftigten regelmäßig erfolgen und ehrlich geführt werden. Die Öffentlichkeitsarbeit das betriebliche Familienbewusstsein sollte darüber hinaus auch als  „Aushängeschild“ genutzt werden.

 

  2022 BP Sammlung AG OeD Vorschau2022 Checkliste AG OeD Vorschau

 

Beispiele in der Sammlung

Neben weiteren Hintergrundinformationen zu den genannten Dimensionen hat der Familienpakt in diesem Leitfaden eine Sammlung von insgesamt acht „Beispielen der guten Praxis“ zusammengestellt:

  1. Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales: Nachhaltige Weiterentwicklung als familienfreundliches Ministerium durch das Audit „berufundfamilie“
  2. Stadt Würzburg: Kontakthalte- und Aufbauprogramm für Beschäftigte in Elternzeit
  3. Agentur für Arbeit Fürth: Flexible Arbeitszeitmodelle
  4. Hochschule München: Service für Familien durch Kooperation mit einem externen Dienstleister 
  5. Bezirk Oberbayern: Angebote der Kinderbetreuung
  6. Agentur für Arbeit Schwandorf: Ausbildung zu betrieblichen Pflegelotsen
  7. Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm: Entlastungsangebot für pflegende Hochschulangehörige
  8. Landratsamt Günzburg: Digitale Plattform zur Information und Vernetzung von Beschäftigten mit Familien- oder Pflegeverantwortung

Ergänzt wird die Vorstellung der unterschiedlichen Beispiele durch eine Betrachtung zum Aufwand und Nutzen der Maßnahmen. Wir haben nach einer Bewertung in Prozent in folgenden Bereichen gefragt (0% bis 100%):

  • Aufwand in Zeit
  • Aufwand in Geld
  • Nutzen Wirkung intern (Zufriedenheit der Beschäftigten)
  • Nutzen Wirkung extern (Personalmarketing & Employer Branding)

Da viele der angefragten Mitglieder eine Vielzahl an Maßnahmen und Unterstützungsangeboten umsetzen, haben wir auf unserer Webseite weitere Beispiele und Erfahrungsberichte veröffentlicht. 

 

Checkliste

Der Leitfaden wird ergänzt von einer Checkliste, mit der die notwendigen Schritte für eine familienbewusste Personalpolitik besser geplant und geeignete Maßnahmen passgenau umgesetzt werden können.

Die Checkliste umfasst Schwerpunkte wie „Bestandaufnahme“ oder „Kommunikation nach innen und außen“ sowie Fragen wie u.a. „Wie können wir unsere Eltern in der Kinderbetreuung entlasten?“ und „Haben wir die Bedürfnisse unserer Beschäftigten im Bereich „Pflege von Angehörigen“ im Blick?“.

 

Weitere Informationen

  • Publikation zum Download
  • Checkliste zum Download
  • Beispiele der guten Praxis Mehr Erfahren
  • Jahresthema „Familienfreundlichkeit im Wandel: Neue Impulse aus der Corona-Zeit“ Weiterlesen
  • Weitere Broschüren, Leitfäden und Sammlungen mit Beispielen der guten Praxis finden Sie in unserer digitalen Bibliothek unter dem Menüpunkt Infocenter Weiterlesen

 

 

 

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