Wochenschau vom 15.10.2021

Wochenschau vom 15.10.2021

Wir fassen zusammen: Konjunkturprognose, Herbstferien mit dem Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ der Bundesregierung, PCR-Pool-Testungen in der Kindertagesbetreuung, Menschen mit Behinderung, Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Corona-Langzeitfolgen verbessern, Grünes Licht für Weihnachtsmärkte in Bayern

Die Konjunktur in Deutschland ist derzeit gespalten. Während sich die kontaktintensiven Dienstleistungsbereiche kräftig von der Coronakrise erholen, schrumpft die Wertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe infolge von Lieferengpässen bei wichtigen industriellen Vorprodukten. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte in diesem Jahr um 2,5% zulegen und im kommenden Jahr um 5,1%.

Die Sieben-Tage-Inzidenz im gesamten Freistaat ist wieder über die 100er-Marke gesprungen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts liegt sie am Freitag bei 100,2. Am Donnerstag hatte sie bei 96,7 gelegen. Die Krankenhausampel steht aber weiterhin auf Grün, wie das Landesamt für Gesundheit mitteilt. Der Landkreis Berchtesgadener Land ist über der 300er-Marke und meldet einen Wert von 312,2 - der höchste in ganz Deutschland.

Was in der Woche passiert ist, fassen wir noch einmal für Sie zusammen.

Konjunkturprognose

Insgesamt erholt sich die deutsche Wirtschaft klar von der Corona-Krise. Deutschlands Konjunkturforscher gehen in ihrer Herbstprognose nur noch von einem Wachstum um 2,4 Prozent in diesem Jahr aus. Im Frühjahr hatten sie noch 3,7 Prozent vorhergesagt. Deshalb senken die Forscher ihre Konjunkturprognose. "Wir waren im Frühjahr zu optimistisch, was die Lieferkettenprobleme angeht", räumte Oliver Holtemöller vom Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) ein. Dafür erwarten die Wirtschaftswissenschaftler für 2022 einen stärkeren Aufschwung als bisher. Bei der Inflation geben sie Entwarnung: Die Preissteigerung falle in den kommenden Jahren wieder niedriger aus.

Die Exporte der Euro-Länder sind im August trotz Materialengpässen und gestörten Lieferketten erneut kräftig gestiegen. Sie erhöhten sich um 18,2 Prozent zum Vorjahresmonat auf 184,3 Milliarden Euro, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Noch schneller wuchsen die Importe, die um 26,6 Prozent auf 179,5 Milliarden zunahmen. Daraus ergibt sich ein Handelsüberschuss von 4,8 Milliarden Euro im Warenverkehr mit der restlichen Welt.

Auch auf dem Arbeitsmarkt setzt sich die Erholung fort, nachdem die Coronakrise den langjährigen Aufschwung im vergangenen Jahr jäh unterbrochen hat. Als Folge der fortschreitenden Öffnungen in vielen Wirtschaftsbereichen dürften die Arbeitslosigkeit und die Kurzarbeit im Prognosezeitraum weiter rasch abgebaut werden. Während die Kurzarbeit im kommenden Jahr wieder auf ihr Vorkrisenniveau sinken wird, dürfte die Arbeitslosigkeit mit jahresdurchschnittlich 2,35 Mio. Personen noch darüberliegen.

Der globale Warenaustausch liegt der Welthandelsorganisation WTO zufolge inzwischen wieder über dem vor Ausbruch der Corona-Pandemie erreichten Niveau. Engpässe bei wichtigen Produkten wie Mikrochips und Staus in großen Häfen könnten allerdings die Lieferketten belasten und den Handel weiterhin dämpfen.

Weitere Infos finden Sie auf der Websie des ifo-Institus und hier

 

Herbstferien mit dem Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ der Bundesregierung

Sport machen, Freunde treffen und eine gute Zeit haben: Kinder und Jugendliche sollen nach den langen Corona-bedingten Einschränkungen endlich wieder aufatmen können. Aus diesem Grund hat die Bundes­regierung im Mai das „Aktionsprogramm Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ an den Start gebracht. Bereits in den Sommerferien haben die ersten Sport- und Freizeitangebote stattgefunden. Nun gibt es für die Herbstferien erneut eine Reihe von Aktivitäten für Kinder und Jugendliche.

Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht: „Wir möchten, dass Kinder und Jugendliche in den Herbstferien durchatmen, rauskommen und Neues erleben können – nach der anstrengenden Corona-Zeit. Mit dem Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ ermöglichen wir dies an vielen Orten in Deutschland. Ich freue mich über die Vielfalt und Kreativität der Angebote, mit denen wir ganz viele junge Menschen erreichen wollen.“

Die Mittel für die Bundesstiftung Frühe Hilfen werden mithilfe des Aktionsprogramms "Aufholen nach Corona" für 2021 und 2022 um insgesamt 50 Millionen Euro aufgestockt. In mehreren Bundesländern werden in den Herbstferien mit den Mitteln Auszeiten für Eltern mit kleinen Kindern aus ihrem belasteten Alltag gefördert. Beispielsweise werden kurze Reisen für Alleinerziehende angeboten. Teilnehmende können so eine besondere Zeit mit ihren Kindern verbringen. Fachkräfte begleiten diese Reisen und machen Angebote zur Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung und Unterstützung der Eltern.

Bereits seit dem 15. Juli konnten Tausende Kinder und Jugendliche von Angeboten profitieren, die durch die zusätzliche Förderung des Kinder- und Jugendplans des Bundes ermöglicht wurden. Insgesamt 23 Millionen Euro werden für 2021 zur Verfügung gestellt. Die Jugendherbergen bieten mit dem Aufholpaket eine breite Palette von günstigen Angeboten.

Für den Zukunftsfonds im Programm „AUF!leben – Zukunft ist jetzt.“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) stehen mit dem Aufholpaket für 2021 und 2022 insgesamt gut 80 Millionen Euro für vielfältige Angebote für Kinder und Jugendliche zur Verfügung. Unter den 344 Projekten, die allein für 2021 bereits beantragt wurden, finden viele bereits in den Herbstferien statt.  Das Programm „ZukunftsMUT“ der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt fördert mit den Mitteln des Aufholpakets unter anderem Projekte für junge Menschen in strukturschwachen und ländlichen Räumen sowie innovative Bildungs-, Gesundheits-, Lern- und Freizeitangebote für Kinder, Jugendliche und ihre Familien. Auch in Mehrgenerationenhäusern werden in den nächsten Wochen vielfältige Ferienaktivitäten stattfinden.

Über die Maßnahmen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hinaus stellt der Bund den Ländern 70 Millionen Euro zur Verfügung, um 2021 und 2022 zusätzliche Kinder- und Jugendfreizeiten, außerschulische Jugendarbeit und Angebote der Kinder- und Jugendhilfe umzusetzen.

Mehr Informationen zum Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ finden Sie hier

 

PCR-Pool-Testungen in der Kindertagesbetreuung

Die umfassenden Hygienemaßnahmen in der Kindertagesbetreuung zeigen Wirkung. Das Infektionsgeschehen in den bayerischen Kindertageseinrichtungen ist nach wie vor sehr gering. Das passgenaue Testkonzept für Beschäftigte und Kinder leistet einen großen Beitrag für mehr Infektionsschutz in den Kitas: Die Beschäftigten in der Kindertagesbetreuung erhalten kostenfreie Selbsttests und können damit auch ihrer bestehenden Testnachweispflicht nachkommen. Schulkinder werden im Rahmen ihres Schulbesuchs mittels PCR-Pooling getestet und nicht eingeschulte Kinder können sich mit vom Freistaat zur Verfügung gestellten Berechtigungsscheinen über die Apotheken mit kostenfreien und geeigneten Selbsttests versorgen.

Um für den bevorstehenden Winter 2021/2022 bestmöglich gewappnet zu sein, wurde das freiwillige Testkonzept für nicht eingeschulte Kinder bereits Mitte September 2021 um die Möglichkeit von PCR-Pool-Testungen ergänzt. Der Freistaat unterstützt die Landkreise und kreisfreien Städte bei der Einführung von PCR-Pool-Tests in der Kindertagesbetreuung und hat ein entsprechendes Förderprogramm geschaffen. War der Bewilligungszeitraum zunächst auf den 31. Dezember 2021 befristet, wurde dieser nun auf Anregung insbesondere größerer Kommunen analog zum Schulbereich bis Ende Februar 2022 verlängert.

Bayerns Familienministerin Carolina Trautner betont: „Die nun beschlossene Verlängerung des Bewilligungszeitraums gibt insbesondere auch den großen Kommunen die entsprechende Wahlfreiheit, das bereits bestehende Testkonzept in der Kindertagesbetreuung, um PCR-Pooling zu ergänzen. Damit bietet der Freistaat größtmögliche Flexibilität – für die Kommunen, die Träger sowie die Familien.“

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Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Corona-Langzeitfolgen verbessern

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek will die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Corona-Langzeitfolgen verbessern. Der Minister sagte am Freitag in München bei der Übergabe der ersten beiden Förderbescheide einer neu aufgelegten Förderinitiative: „Wir unterstützen das gemeinsame Projekt ‚Post-COVID Kids Bavaria‘ des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der München Klinik und des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München (TUM) sowie der Kinderuniversitätsklinik der Barmherzigen Brüder Regensburg mit rund 1,7 Millionen Euro. Ich freue mich besonders, dass unsere ersten Förderbescheide zum wichtigen Thema Post-COVID-Syndrom die Versorgung von Kindern und Jugendlichen in den Fokus nehmen.“

Bayern hatte im Juni die Förderinitiative „Versorgungsforschung zum Post-COVID-Syndrom“ mit einem Volumen von fünf Millionen Euro aufgelegt, um die Versorgung von Post-COVID-Patientinnen und -Patienten zu verbessern. Bayern will damit möglichst viele innovative und effiziente Wege etablieren, um Spät- und Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung zu behandeln.

Der Minister sagte: „Corona-Langzeitfolgen wie das Post-COVID-Syndrom haben massive Auswirkungen auf den Alltag und die Lebensqualität der Betroffenen. Genau deshalb haben wir bereits im Juni unseren Fokus auf eine Förderinitiative zur Versorgungsforschung gelegt. Denn klar ist: Wir müssen dringend die Erkenntnisse und das Wissen über das Krankheitsbild und die Versorgung der Betroffenen verbessern.“

Holetschek betonte: „Etwa zehn Prozent aller an COVID-19 erkrankten Erwachsenen kämpfen nach Expertenschätzungen mit Spätfolgen. Das entspräche in Bayern derzeit rund 74.000 Betroffenen. Wie häufig die Langzeitfolgen bei Kindern und Jugendlichen auftreten – dazu gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse. Fakt ist aber: Auch Kinder und Jugendliche können vom Post-COVID-Syndrom betroffen sein.“

Der Minister erläuterte: „Erschwerend kommt hinzu, dass es für die jüngsten Altersgruppen noch gar keine Impfmöglichkeiten gibt. Umso wichtiger ist es deshalb, dass sich alle impfen lassen, die sich impfen lassen können, also grundsätzlich alle Erwachsenen und alle Kinder ab zwölf Jahren. Nur so können auch die Jüngsten geschützt werden.“

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Grünes Licht für Weihnachtsmärkte in Bayern

Die Bayerischen Staatsminister für Wirtschaft, Hubert Aiwanger, und Gesundheit, Klaus Holetschek, geben grünes Licht für Weihnachtsmärkte in Bayern. Sie vereinbarten am Mittwoch ein gemeinsames Konzept für die Durchführung der traditionellen Märkte. Danach sind die Christkindlmärkte in diesem Winter ohne größere Einschränkungen wie 3G-Pflicht und Maskenpflicht, Umzäunung der Marktfläche und Ausschankverbot von Alkohol möglich. Ein detailliertes Rahmenhygienekonzept für Weihnachtsmärkte wird zeitnah abgestimmt und veröffentlicht.

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: "Weihnachtsmärkte sind für Gemeinden und Marktkaufleute nicht nur wirtschaftlich von Bedeutung, sondern haben auch eine wichtige soziale Funktion. Denn für viele Bürgerinnen und Bürger gehört der Besuch eines Christkindlmarkts im Advent genauso zu Weihnachten wie der Christbaum am Heiligabend. Gerade Familien und Kinder haben besonders unter Corona gelitten. Für sie ist der Besuch eines Weihnachtsmarkts ein besonderes Erlebnis. Deshalb war es mir so wichtig, dass diese Märkte heuer möglichst unbeschwert möglich sind. Sie sind ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität."

Gesundheitsminister Klaus Holetschek: "Der zunehmende Impffortschritt erlaubt es uns, in diesem Jahr wieder mehr Freiheiten auch für Weihnachtsmärkte einzuräumen. Deshalb machen wir Weihnachtsmärkte dieses Jahr wieder möglich. Auch Kontaktdaten müssen nicht erfasst werden. Ebenso gibt es im Freien keine Maskenpflicht. Die 3G-Regelung gilt nicht auf dem Außengelände. Aber wir dürfen uns trotzdem nicht in falscher Sicherheit wiegen: Corona ist noch immer unter uns. Jeder sollte sich weiter Umsicht und Vorsicht auf die Fahnen schreiben – auch bei Glühwein und gebrannten Mandeln."

Der Bayerische Ministerrat hatte bereits Ende September 2021 beschlossen, dass Weihnachtsmärkte in diesem Jahr stattfinden sollen. Priorität hat angesichts der anhaltenden pandemischen Lage der Infektionsschutz. Daher werden auf den Märkten klare Regeln zum Schutz der Menschen vor Ansteckungen gelten. Dazu gehören das Abstandsgebot und Maßnahmen zur Besucherlenkung. Zudem sind Informationspflichten des Veranstalters gegenüber Besuchern und Standbetreibern sowie die Schaffung ausreichender Waschgelegenheiten erforderlich. Alle Details des Rahmenhygienekonzepts für Weihnachtsmärkte werden zeitnah erarbeitet.

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Es wird darauf hingewiesen, dass der Familienpakt lediglich informieren kann, wir aber keine Rechtsberatung vornehmen dürfen.

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