Wir fassen zusammen: STIKO empfiehlt Corona-Impfung für Schwangere und Stillende, Hospitalisierungsrate in der Corona-Pandemie, Staatsregierung ruft Urlaubsrückkehrer zu Corona-Test auf, BioNTech will Impfstoff-Zulassung für Kinder bald beantragen, Ende der Lohnfortzahlung für Ungeimpfte in Aussicht, Die vierte Welle ist da
Der Inzidenzwert in Bayern liegt am Freitag bei 81,3, die wichtigere Krankenhausampel steht auf Grün. Die Staatsregierung ruft Reiserückkehrer auf, sich auf das Corona-Virus testen zu lassen. Zu Beginn des neuen Schuljahres gilt zunächst eine generelle Maskenpflicht an Schulen.
Der lange Aufwärtstrend der deutschen Exporteure nach dem Corona-Einbruch hat sich im Juli trotz erheblicher Behinderungen durch Materialengpässe fortgesetzt. Die Ausfuhren wuchsen um 0,5 Prozent zum Vormonat und damit bereits zum 15. Mal in Folge, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte.
Was in der Woche passiert ist, fassen wir noch einmal für Sie zusammen.
STIKO empfiehlt Corona-Impfung für Schwangere und Stillende
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Corona-Impfungen für Schwangere und Stillende. "Nach eingehender Beratung und Bewertung der vorhandenen Evidenz spricht sich die STIKO in einem neuen Beschlussentwurf jetzt für die Covid-19-Impfung von bisher nicht oder unvollständig geimpften Schwangeren ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel sowie von nicht oder unvollständig geimpften Stillenden mit zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs aus", heißt es in einer Mitteilung der Kommission.
Mehr dazu erfahren Sie unter folgendem Link
Wofür die Hospitalisierungsrate in der Corona-Pandemie steht
Bisher war die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen der zentrale Wert, um die Pandemie-Lage zu bewerten und Einschränkungen einzuführen. Nun soll die Belastung der Kliniken stärker in den Fokus rücken – und damit auch die Hospitalisierungsrate. Wir erklären, was es mit diesem Wert auf sich hat.
Bundesgesundheitsminister Spahn hatte zuletzt den Bedeutungsverlust der Inzidenz betont. Zur Beurteilung der Lage sei vielmehr auch die Rate der Einweisungen in Kliniken aussagekräftiger. Anhand der Hospitalisierungen sehe man nämlich, ob die Pandemie trotz hoher Impfquote noch gefährlich werde. Entscheiden müssten dann die Länder, ergänzte Spahn. Sie behielten auch alle anderen Pandemie-Kriterien im Blick und könnten damit die Lage in ihrer Region am besten beurteilen, so der CDU-Politiker.
Das Robert Koch-Institut erfasst in seinem Lagebericht neben der Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen und anderen Werten auch die die Zahl der Menschen, die wegen einer Covid-19-Erkrankung in eine Klinik kommen. Diese Sieben-Tage-Inzidenz der Hospitalisierungen bildet die übermittelten Fälle über eine Woche pro 100.000 Einwohner ab. Wenn ein Patient oder eine Patientin wegen einer anderen Erkrankung oder für einen Eingriff in die Klinik kommt und positiv auf Sars-CoV-2 getestet wird, soll dies dagegen nicht mit gemeldet werden. Die Berechnung der Hospitalisierungs-Inzidenz erfolgt nach RKI-Angaben auf Basis des Meldedatums an das lokale Gesundheitsamt.
In den aktuellen Lageberichten des Robert Koch-Instituts lag die Sieben-Tage-Inzidenz der Hospitalisierungen zuletzt zwischen 1,0 und 2,0 – mit steigender Tendenz. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei mehr als 15.
Die Hospitalisierung soll sämtliche Klinik-Einweisungen von Covid-19-Patienten abbilden – und nicht nur die Belegung der Intensivstationen. Denn viele kommen, zumindest zunächst, auf normale Stationen. Würde nur die Belastung der Intensivstationen berücksichtigt, wäre es zum Gegensteuern schon zu spät, hatte Bundesgesundheitsminister Spahn mehrfach erläutert. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz forderte mehr Transparenz, so wie es sie für Intensivbetten schon in einem bundesweiten Register gibt. Spätestens Ende September müsse es ein allgemeines „Belegungsregister Corona“ gebe, sagte Vorstand Brysch.
Eine feste einheitliche Marke, ab der Gegenmaßnahmen kommen sollen, ist nicht mehr vorgesehen. In einem Formulierungsvorschlag für die Koalitionsfraktionen, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, heißt es: Der Schwellenwert sei jeweils unter Berücksichtigung der regionalen stationären Versorgungskapazitäten festzusetzen.
Mehr dazu finden Sie hier.
Staatsregierung ruft Urlaubsrückkehrer zu Corona-Test auf
Die bayerische Staatsregierung ruft Urlaubsrückkehrer zum Ferienende zu einem Corona-Test auf. „Gerade nach der Rückkehr aus dem Urlaub gilt: Die Tests sind unsere Augen im Kampf gegen das unsichtbare Virus. Nur durch breites Testen können wir Infektionen erkennen und die Infektionsketten so früh wie möglich unterbrechen“, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) laut Mitteilung am Donnerstag. „Lassen Sie sich und Ihre Familie deshalb jetzt noch einmal testen, bevor Sie nach den Ferien wieder in Ihren Beruf zurückkehren und Ihre Kinder zur Schule oder in die Kita schicken.“
Im vergangenen Jahr seien gerade auch durch Reiserückkehrer am Ende des Sommers und der Sommerferien wieder verstärkt Infektionen in Bayern und Deutschland aufgetreten. Die Testzentren sind laut Innenminister Joachim Herrmann (CSU) auf eine erhöhte Nachfrage vorbereitet. Holetschek verknüpfte den Aufruf auch mit einem Appell zur Corona-Impfung.
Von den während der Sommerferien gelockerten Corona-Vorgaben werden Bayerns Schüler am kommenden Dienstag, dem ersten Schultag nach den Sommerferien, erst einmal nicht viel spüren. Mit umfassenden Hygienevorgaben starten die mehr als 6000 Schulen im Freistaat ins neue Schuljahr. Im Klassenzimmer gilt dann erst einmal wieder eine generelle Maskenpflicht in allen Innenräumen der Schulen. Auch am Platz im Klassenzimmer dürfen Kinder und Jugendliche diese nicht absetzen, sofern sie nicht mindestens eineinhalb Meter vom Sitznachbarn entfernt sind - selbst wenn sie geimpft sind. An Grundschulen reicht eine einfache Mund-Nasen-Bedeckung aus, ab der fünften Klasse ist eine medizinische Maske gefordert. Auch die bereits aus dem vergangenen Schuljahr bekannten Schnelltests bleiben - dreimal pro Woche.
Mehr dazu finden Sie hier.
BioNTech will Impfstoff-Zulassung für Kinder bald beantragen
Das Mainzer Pharmaunternehmen BioNTech will in den kommenden Wochen die Zulassung seines Corona-Impfstoffs auch für Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren beantragen. "Wir bereiten bereits die Produktion vor", sagte die medizinische Geschäftsführerin und BioNTech-Mitgründerin Özlem Türeci dem "Spiegel". Das Unternehmen werde schnell die Zulassung beantragen und plane bereits die nächsten Schritte. "Wir werden schon in den kommenden Wochen weltweit den Behörden die Ergebnisse aus unserer Studie zu den Fünf- bis Elfjährigen vorlegen und eine Zulassung des Impfstoffes für diese Altersgruppe beantragen, auch hier in Europa", sagte Türeci. Bereits ab Mitte Oktober könnten in Deutschland demnach die ersten Kinder unter zwölf Jahren geimpft werden.
Mehr dazu finden Sie hier.
Bayern will Lohnfortzahlung für Ungeimpfte beenden
Mehrere Bundesländer prüfen einem Bericht zufolge, die Lohnfortzahlungen für ungeimpfte Menschen im Falle einer behördlich angeordneten Quarantäne abzuschaffen. Bayerns Gesundheitsminister Holetschek sagte der „Süddeutschen Zeitung“, wer sich nicht gegen Corona impfen lasse, obwohl keine gesundheitlichen Gründe dagegen sprächen, habe aus seiner Sicht keinen Anspruch auf eine Erstattung des Verdienstausfalls.
Entsprechende Überlegungen gibt es laut Bericht in Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Auch der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Laumann sprach sich gegen eine Lohnfortzahlung für Ungeimpfte im Fall einer Quarantäne aus. Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg haben entsprechende Regelungen bereits beschlossen. Die Landesregierung in Stuttgart entschied zudem, dass sich ungeimpfte Lehrer mit Beginn des neuen Schuljahres täglich testen lassen müssen.
Weitere Infos finden Sie hier und in der Süddeutschen Zeitung
Die vierte Welle ist da und der Herbst naht
Die vierte Welle ist schon da. Seit Wochen nimmt sie an Fahrt auf und zeigt sich in der stetig steigenden Inzidenz der Corona-Fälle. Die Kontaktverfolgung, die als essenziell in einer Pandemie gilt, ist schon jetzt nicht mehr möglich. Die Gesundheitsämter kommen schon lange nicht mehr hinterher. Und der Chef des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, warnte vor einem „fulminanten Verlauf“ der vierten Welle. Die Zahl der Neuinfektionen hat an Bedeutung verloren, jetzt aber trifft die Pandemie vor allem Kinder und Immunschwache mit voller Härte. Die Lage wird sich im Herbst verschlimmern, wenn Bund, Länder und Kommunen dem jetzt nichts entgegensetzen.
Impfkampagne ist größte Herausforderung
Die Intensivmedizinerinnen und -mediziner, die auf ihren Stationen inzwischen viele junge Menschen behandeln müssen, sind in großer Sorge. Was muss geschehen, damit die Gesellschaft glimpflich durch den Herbst kommt?
Zentral ist die Impfkampagne. Sie ist aktuell die größte Herausforderung. Seit Tagen dümpelt Deutschland bei circa 61 Prozent Doppelimpfungen herum. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist das enttäuschend: Portugal etwa hat schon 77,6 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. In Dänemark sind bereits 80 Prozent der über 12-Jährigen gegen das Coronavirus immunisiert. Diese 80 Prozent müssen wir auch in Deutschland schnellstmöglich erreichen.
Mehr Infos finden Sie hier.
Es wird darauf hingewiesen, dass der Familienpakt lediglich informieren kann, wir aber keine Rechtsberatung vornehmen dürfen.