Wochenschau vom 23.07.2021

Wochenschau vom 23.07.2021

Wir fassen zusammen: Bundesärztekammer und Lehrerverband für verstärkte Schutzmaßnahmen an Schulen, WHO-Europachef warnt vor Delta-Welle, Infektionsrisiken in Überschwemmungsgebieten in Deutschland, Ausstellung der Impfnachweise durch Apotheken gestoppt, Hochwasser fließt ab

In der Industrie schwächte sich das Wachstum aber etwas ab. In diesem Sektor sorgen laut Markit anhaltende Lieferverzögerungen weiter für große Probleme, da nicht nur die Produktion ins Stocken gerät, sondern auch die Kosten der Firmen weiter in die Höhe schnellen. Dieser starke Kostenanstieg führte zu einer fast rekordverdächtigen Verteuerung der durchschnittlichen Verkaufspreise für Güter und Dienstleistungen, was sich in den kommenden Monaten wahrscheinlich in höheren Verbraucherpreisen niederschlagen werde, erläuterte der Ökonom. Die Umfrageergebnisse zeigten zudem, dass die Delta-Variante des Coronavirus ein großes Risiko für den Ausblick darstelle. Weitere Viruswellen auf der ganzen Welt könnten zu neuen Verzögerungen in den globalen Lieferketten und damit zu immer höheren Preisen führen.

Was in der Woche passiert ist, fassen wir noch einmal für Sie zusammen.

 

Bundesärztekammer und Lehrerverband für verstärkte Schutzmaßnahmen an Schulen

Bundesärztekammer und Lehrerverband fordern mit Blick auf die steigende Inzidenz in der Corona-Pandemie und die Verbreitung der Delta-Variante verstärkte Schutzmaßnahmen an Schulen.

Der Präsident der Bundesärztekammer, Reinhardt, sagte den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“, zur Verringerung der Infektionsdynamik und um Wechselunterricht zu vermeiden, müssten tägliche Testungen vor Unterrichtbeginn ermöglicht werden. Lehrerverbandspräsident Meidinger sprach sich zum Start des Schuljahres für eine Phase mit erhöhten Infektionsschutzmaßnahmen an Schulen aus – unter anderem eine vollständige Maskenpflicht auch während des Unterrichts für alle Altersstufen.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sind vom Anstieg der Corona-Fallzahlen in Deutschland vor allem jüngere Menschen betroffen. Wie aus dem aktuellen Lagebericht hervorgeht, liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in der Gruppe der 15- bis 24-Jährigen bei 32.

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WHO-Europachef warnt vor Delta-Welle

Der Europachef der Weltgesundheitsorganisation kritisiert angesichts der steigenden Infektionsraten die Lockerungsschritte in Großbritannien und warnt vor einer starken Covidwelle, die die Krankenhäuser in einigen Ländern wieder überfordern könnte.

Angesichts des noch nicht ausreichenden Impffortschritts lege die Delta-Variante die Achillesferse Europas frei, sagte Hans Kluge dem Handelsblatt. „Je langsamer wir impfen, umso mehr Varianten werden entstehen.“ Die Maskenpflicht müsse beibehalten werden. Zudem sollte der Zutritt für Restaurants oder Museen breitflächiger nur für Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete möglich sein.

Das Impftempo nehme in vielen Ländern ab einer Impfquote von 40 bis 50 Prozent deutlich ab, sagte der Regionaldirektor. Das reiche aber nicht annähernd aus. Deshalb müssten alle Länder versuchen, Impfzweifler zu überzeugen. „Verzögerungen bei den Impfungen kosten Menschenleben, und sie schaden der Wirtschaft.“

Skeptisch sieht Kluge eine Impfpflicht auch für einzelne Berufsgruppen zum jetzigen Zeitpunkt. „Die Impfpflicht ist für mich ein Mittel der letzten Wahl.“ Er sei aber nicht davon überzeugt, dass bislang alle anderen Möglichkeiten, die Impfungen zu steigern, ausgeschöpft seien. „Wir können aber an einen Punkt gelangen, an dem die WHO eine Impfpflicht empfehlen wird.“ Die Gefahr bestehe jedoch, dass mit einem solchen Schritt die Anti-Impf-Bewegung gestärkt werde.

Um die Impfquote zu steigern, müssten Impfungen leichter zugänglich gemacht werden. Influencer könnten Zweifler überzeugen. Zudem sollten Länder sich bilateral und über die Covax-Initiative stärker mit Impfstoffen gegenseitig aushelfen.

Kritisch sieht Kluge das Beispiel Großbritannien, wo die Regierung die Schutzvorschriften gegen Corona fallen gelassen hat. „Es ist nicht die Zeit, total zu öffnen“, sagte er. Wenn Restriktionen aufgehoben werden, muss an anderer Stelle kompensiert werden.

So müssen beispielsweise lokale Lockdowns möglich sein, um Infektionsherde im Keim zu ersticken. Eine Impfquote von 54 Prozent vollständig Geimpfter reiche nicht aus. Eine Herdenimmunität sei erst mit 80 Prozent erreicht. Dafür müssten auch die Kinder geimpft werden.

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Infektionsrisiken in Überschwemmungsgebieten in Deutschland

Im Zusammenhang mit Überschwemmungen stellt sich die Frage nach möglichen Infektionsgefahren. Das Risiko von Ausbrüchen von Infektionskrankheiten durch Überschwemmungen wird in der Öffentlichkeit meist überschätzt, gerade bei Überschwemmungen in Industrieländern. Grundsätzlich können aber über fäkal kontaminiertes Wasser (z.B. Überflutung von Abwassersystemen) bestimmte mit dem Stuhl ausgeschiedene Erreger übertragen werden und zu Magen-Darm-Erkrankungen oder Hepatitis A führen. In der Vergangenheit gab es bei Überschwemmungen in Deutschland keine Hinweise auf außergewöhnliche Infektionsgeschehen. In der Stadt Halle wurden allerdings im August 2013 insgesamt 24 Fälle von Kryptosporidiose, einem sich im menschlichen Darm ansiedelnden Parasit, gemeldet.

Generell empfiehlt das Robert Koch-Institut in von Überschwemmungen betroffenen Gebieten bestimmte Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung von Infektionsrisiken. Grundsätzlich können über fäkal kontaminiertes Wasser (z.B. Überflutung von Abwassersystemen) bestimmte mit dem Stuhl ausgeschiedene Erreger übertragen werden und zu Magen-Darm-Erkrankungen oder Hepatitis A führen. Nach den Erfahrungen bei früheren massiven Hochwasser-Ereignissen in Deutschland und anderen europäischen Ländern ist jedoch eine allgemeine Impfung der Betroffenen gegen Hepatitis A in der Regel nicht erforderlich. Eine Hepatitis A-Impfung kann bei besonderer Gefährdung (keine Verfügbarkeit von sauberem Trink- und Waschwasser sowie Lebensmitteln) jedoch erwogen werden. Für Kanalisations- und Klärwerksarbeiter gibt es unabhängig von Überschwemmungsgeschehen eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut für eine Hepatitis A-Impfung. Eine solche Impfung kann auch für die Einsatzhelfer sinnvoll sein. Einzelheiten sollten mit dem zuständigen Arzt (z.B. Betriebsarzt) und der örtlichen Gesundheitsbehörde (Gesundheitsamt) besprochen werden. In überschwemmten Gebieten sind auch Leptospirose-Infektionen (Ansteckung z.B. über kleine Hautwunden in direktem Kontakt mit dem Wasser) denkbar, jedoch sind diese Erkrankungen in Deutschland selten, und der Verdünnungseffekt reduziert das Infektionsrisiko.

Hygienische Probleme ergeben sich vor allem nach dem Ende der Überschwemmung, wenn die Bewohner bei Aufräumarbeiten in ihren Häusern, Kellern und Gärten intensiven Kontakt zu möglicherweise mit Fäkalien kontaminiertem Wasser haben. Kinder sollten deshalb nicht im Überschwemmungswasser baden oder spielen. Der Kryptosporidiose-Ausbruch in Halle zeigt, dass Überflutungsgebiete unter Umständen noch mehrere Monate mit Kryptosporidien kontaminiert sein können. In überschwemmten Gebieten sind auch Leptospirose-Infektionen (Ansteckung zum Beispiel über kleine Hautwunden) denkbar, jedoch sind diese Erkrankungen in Deutschland selten und der Verdünnungseffekt reduziert das Infektionsrisiko noch weiter.

Gegen die fäkal-oral übertragbaren Krankheiten schützt man sich am besten durch strikte Händehygiene und den Verzehr von ausschließlich hygienisch unbedenklichen Lebensmitteln, vor allem von sauberem Trinkwasser. Es ist davon auszugehen, dass das Trinkwasser vor Ort laufend kontrolliert wird, und dass die lokalen Behörden die Bevölkerung über mögliche Probleme mit der Trinkwasserqualität aufklären. Lebensmittel, die mit Überschwemmungswasser in Berührung gekommen sind, sollten nicht verzehrt werden.

Besonders problematisch ist die Nutzung von Einzelbrunnen zur Trinkwasserversorgung, diese sollten bei einer Überschwemmung erst nach einer Freigabe durch das zuständige Gesundheitsamt wieder genutzt werden. Gartenbesitzer sollten daran denken, dass Wasser aus Teichen und Bächen nach einer Überschwemmung für die Bewässerung von Gemüse, Feldfrüchten, Obst u.ä. nicht geeignet ist. Grundsätzlich sollte die Bevölkerung die Hinweise und Anordnungen, z.B. Abkochgebote für Trinkwasser, des zuständigen Gesundheitsamtes befolgen. Da bei Aufräumarbeiten die Verletzungsgefahr erhöht ist, sollte der Impfschutz gegen Tetanus überprüft und ggf. aktualisiert werden. Erwachsenen wird (generell unabhängig von Überschwemmungsgeschehen) eine Auffrischimpfung gegen Tetanus alle zehn Jahre empfohlen, bei einer Verletzung sollte mit dem Hausarzt (unter Berücksichtigung von der Art der Wunde und der Anzahl der Vorimpfungen) geklärt werden, ob eine sofortige Impfung notwendig ist.

Das Robert Koch-Institut rät, sich nach Überschwemmungsgeschehen bei der Reinigung von Häusern und Wohnungen durch Gummistiefel, wasserdichte Handschuhe und wasserabweisende Kleidung vor dem Kontakt mit möglicherweise "verkeimtem" Wasser zu schützen und sich vor der Zubereitung und dem Verzehr von Lebensmitteln sowie dem Rauchen sorgfältig die Hände mit hygienisch einwandfreiem Wasser zu waschen.

Mehr Informationen finden Sie auf der Website des RKI

 

Ausstellung der Impfnachweise durch Apotheken gestoppt

Internationale Reisen, Restaurant-Besuche und Großveranstaltungen: Mit dem offiziellen deutschen Impfnachweis ist das trotz Pandemie wieder möglich. Doch Recherchen des Handelsblatts zeigen, dass dieses digitale Dokument eine Sicherheitslücke hat. Den IT-Sicherheitsexperten André Zilch und Martin Tschirsich ist es gelungen, innerhalb von nur 48 Stunden unbemerkt auf das Impfnachweis-Portal der Apotheken zuzugreifen und gültige Zertifikate zu erstellen – ohne Prüfung, ob die betreffende Person geimpft ist oder nicht.

Das wirft Fragen auf, auch weil Kriminelle im Darknet bereits Zertifikate aus Deutschland anbieten, die möglicherweise durch die aufgedeckte Sicherheitslücke erschlichen wurden. Konfrontiert mit den Erkenntnissen, hat der zuständige Deutsche Apothekerverband (DAV) die Ausstellung der Zertifikate für alle Apotheken gestoppt. Die Zugänge würden mehrfach pro Woche überprüft, so der Verband. Nun sei eine weitere Kontrolle angesetzt worden: „Diese hat keine Hinweise auf andere unberechtigte Zugänge ergeben“, hieß es.

„Es ist nicht mal so, dass der Zugang zu den digitalen Impfnachweisen schlecht gesichert ist. Er ist de facto gar nicht gesichert“, sagt Zilch. Auch Genesenen-Zertifikate würden sich über diesen Weg ausstellen lassen.

Die Folgen der Sicherheitslücke seien gravierend, so Zilch und Tschirsich. Es gebe keine Möglichkeit, bereits ausgestellte Impfnachweise nachträglich zu sperren. Der Vorsitzende des Digitalausschusses im Bundestag, Manuel Höferlin (FDP), spricht daher von grobem Versagen bei der Bundesregierung und dem DAV: „Der Vertrauensverlust in den digitalen Impfnachweis ist dramatisch.“

Für Gesundheitsminister Jens Spahn dürfte die Sicherheitslücke zum Problem werden. Mehrfach hatte der CDU-Politiker betont, dass der Impfnachweis eine Erfolgsgeschichte sei. Es sei gelungen, innerhalb von drei Monaten ein System für 80 Millionen Bürger sowie Impfzentren, Arztpraxen und Apotheken zu entwickeln.

Mehr Informationen finden Sie unter folgendem Link:

 

Das Hochwasser fließt ab, der Schrecken bleibt noch

Der Schock sitzt noch tief: Im Berchtesgadener Land wird nach den zerstörerischen Fluten des Wochenendes aufgeräumt. Das an Hochwasser gewöhnte Niederbayern kam diesmal glimpflich davon.

Nach dem massiven Hochwasser am Wochenende im Berchtesgadener Land räumen Einheimische und Hilfskräfte die von den Fluten hinterlassenen Trümmer beiseite. Auch die Bundeswehr half mit rund 100 Kräften, Häuser und Straßen von Schlamm, Erde und Geröll zu befreien. Einsatzkräfte aus Nordbayern, etwa vom Technischen Hilfswerk und vom Roten Kreuz, wurden dagegen in die Katastrophengebiete in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen entsandt.

Alle aktuellen Meldungen im Hochwasser-Ticker Bayern:

Nach heftigen Unwettern mit Starkregen waren manche Orte in der beliebten Urlaubsregion rund um Watzmann und Königssee von Wasserfluten und Erdrutschen regelrecht verwüstet worden. Allerdings war es gelungen, die Schäden etwa an der öffentlichen Infrastruktur vergleichsweise gut im Griff zu behalten. Nur vereinzelt waren Haushalte ohne Strom, teilte die Bayernwerk AG mit. Für 350 Betroffene konnte bereits am Sonntag die Energieversorgung wieder sichergestellt werden.

„Wucht der Wassermassen hat uns sehr überrascht“:

Der Starkregen sei angekündigt gewesen. "Trotzdem hat uns die Wucht der Wassermassen sehr überrascht, auch wie schnell die Keller letztlich vollgelaufen sind", sagte Gertraud Rieger aus Schönau am Königssee. Trotz des Schrecks sieht Rieger aber auch etwas Gutes. "Diese Solidarität in unserer Gesellschaft ist unfassbar", sagte sie. "Jeder hat geholfen, und das ist das Schöne an solchen Ereignissen, dass man unglaublich zusammenhält."

In der Dreiflüsse-Stadt Passau hatte man sich auf Schlimmeres eingestellt. Donau und Inn stiegen jedoch nicht so stark an wie befürchtet. Am Montag sank dort der Wasserstand der Donau von Stunde zu Stunde und lag um 11.45 Uhr bei 8,03 Metern, weit unterhalb der höchsten Hochwasserwarnstufe von 8,50 Metern. Gegen 16.45 Uhr wurden 7,74 Meter gemessen - damit liegt der Wert nur noch leicht über der Grenze zur Meldestufe 3. Am Abend wird der Wasserstand Passau/Donau und Passau/Ilzstadt laut DWD unter die Meldestufe 3 sinken.

„Passau eine Hochwasser-erfahrene Stadt“:

Auch der Inn bereitete keine Sorgen. Einzelne Bereiche der Stadt wurden zwar überschwemmt. Von katastrophalen Zuständen sei man aber zum Glück noch entfernt, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Ähnlich sah es ein Anwohner. "Das ist an und für sich nichts Tragisches mehr." Schließlich sei Passau eine Hochwasser-erfahrene Stadt.

An der Donau befindet sich der Hochwasserscheitel derzeit in Neustadt/Donau. Oberhalb zeigt der Pegel Neuburg fallende Wasserstände in Meldestufe 2 und Ingolstadt in Meldestufe 1. Flussabwärts ist in Kelheim die Meldestufe 3 leicht überschritten, das Erreichen der Meldestufe 2 wird in Straubing, Pfelling und Vilshofen erwartet. Leichte Anstiege in der Meldestufe 1 gibt es in Oberndorf, Regensburg und Schwabelweis.

DWD gibt Entwarnung:

Anlass zur Hoffnung geben die Wetteraussichten. Bis auf einzelne kurze Schauer soll es in den kommenden Tagen trocken bleiben. Der Deutschen Wetterdienstes (DWD) prognostiziert für heute Nachmittag bis in die Nacht zum Dienstag zwar insbesondere an den östlichen Mittelgebirgen und in Alpennähe einzelne Schauer oder Gewitter mit Starkregen um oder etwas über 20 l pro Quadratmeter in kurzer Zeit. Unwetter seien derzeit aber nicht in Sicht, sagte ein Meteorologe des DWD. Die Hochwasserlage werde sich deswegen entspannen.

München hat wegen des angestiegenen Wasserstandes indes das Baden in der Isar verboten. Stege und Radwege am Fluss blieben zum Teil gesperrt. Die gestiegenen Pegelstände sind die Folge eines kontrollierten Ablassens aus dem Sylvensteinspeicher. Dort soll Platz geschaffen werden, um einen Hochwasserpuffer zu haben, teilte die Stadt München mit. Im Isar- und Loisachgebiet sinken die Wasserstände verbreitet oder verharren auf einem Niveau im Bereich der Meldestufe 1. Der Pegelstand Schlehdorf und München liegt jeweils knapp oberhalb der Meldestufe 2.

Noch keine Normalität im Berchtesgadener Land:

In den Orten um Berchtesgaden, etwa Schönau am Königssee, Ramsau, Bischofswiesen und Markt Schellenberg, gab es auch am Montag noch keine vollständige Normalität. Der Katastrophenfall gilt noch, wird aber heute um Mitternacht wieder aufgehoben. Das Hauptaugenmerk lag neben dem Aufräumen auf geologischen Untersuchungen. Damit sollen Hänge überprüft werden, ob sie möglicherweise abrutschen könnten. Von bislang 537 Einsätzen sei der größte Teil beendet.

Schreyer und Kaniber versprechen baldige Sanierungen:

Bayerns Bau- und Verkehrsministerin Kerstin Schreyer hat sich am Montag im Landkreis Berchtesgadener Land ein Bild von den Hochwasserschäden gemacht. Dabei waren auch Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, der Landrat des Berchtesgadener Landes, Bernhard Kern, und der Bürgermeister von Bischofswiesen, Thomas Weber. "Was hier passiert ist, ist nicht in Worte zu fassen", sagte Schreyer. "Wir als Verkehrsministerium werden tun, was wir können, um die Infrastruktur wieder in Gang zu bringen."

Der größte Schaden entstand an der B 305 westlich von Berchtesgaden. Hier wurden die Stützmauer zur Ache, der Gehweg und ein Teil der Fahrbahn auf einer Länge von rund 30 Metern von den Fluten weggerissen. Wenige Meter weiter klaffte ein riesiges Loch in der Fahrbahn. Die Sanierung werde aber wohl Monate dauern.

Bei den Bahnlinien ist die Strecke zwischen Bad Reichenhall und Berchtesgaden am schlimmsten betroffen. Die Gleise seien an mehreren Stellen unterspült und hingen teilweise in der Luft, heißt es. Die Deutsche Bahn hat bis Bayerisch Gmain einen Schienenersatzverkehr eingerichtet, der bis nach Berchtesgaden verlängert wird, sobald die Straße wieder freigegeben ist.

Hochwasser ließ Häuser volllaufen und Hänge abrutschen:

Flüsse wie die Berchtesgadener Ache hatten sich am Samstagabend nach heftigen Regenfällen in reißende Ströme verwandelt. Auch von den Bergen schoss Wasser ins Tal. Häuser liefen voll mit Wasser und Schlamm. Manche drohten gar, einzustürzen. Hänge rutschten ab, Teile von Straßen brachen weg, Bahngleise wurden verschüttet oder überflutet. Mehr als 160 Menschen mussten aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden. Manche der Gebäude seien noch nicht wieder freigegeben, meldete das Landratsamt am Montag. Einige Schulen und Kitas waren noch zu. Schulen und Kindertages-Einrichtungen sollen ab Dienstag wieder regulär öffnen.

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