Wochenschau vom 16.07.2021

Wochenschau vom 16.07.2021

Wir fassen zusammen: Impfquote in Krankenhäusern, Inzidenz steigt weiter an, 210 Stellen für Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS), Studie zur Vier-Tage-Woche, Effektivität der Impfung und Delta-Variante, Anpassung der Teststrategie

Die deutsche Wirtschaft will ihre globale Ausrichtung trotz der Erfahrungen aus der Corona-Pandemie beibehalten. So zeigt es eine Umfrage des Münchener Ifo-Instituts im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung. Viele Expertinnen und Experten haben das anders erwartet. Sie waren sich sicher: Die Pandemie wird langfristige Folgen haben, die jeden Einzelnen viel Wohlstand kosten werden. Denn auf Corona werde ein Rückbau der Globalisierung, die Deglobalisierung, folgen. Unternehmen würden nach den Lieferproblemen während der Pandemie die Risiken der Globalisierung in Zukunft stärker berücksichtigen und zumindest teilweise ihre Lieferketten renationalisieren. Doch nur eine Minderheit der befragten Unternehmen plant laut Ifo-Institut überhaupt, ihre internationale Beschaffungsstrategie anzupassen. Und schaut man genauer hin, fällt die Bilanz noch deutlicher aus. So plant kaum ein Unternehmen, Produktionsstätten nach Deutschland zurückzuholen. Lediglich in der Industrie gaben sieben Prozent der Firmen an, dies anzustreben.

Was in der Woche passiert ist, fassen wir noch einmal für Sie zusammen.

 

Impfquote in Krankenhäusern

Krankenhauspersonal hat sich laut einer großangelegten Befragung des Robert Koch-Instituts (RKI) mehrheitlich bereits im Frühjahr gegen das Coronavirus impfen lassen. Im Studienzeitraum vom 22. März bis 12. April hätten 83 Prozent der mehr als 26 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mindestens eine Dosis bekommen, knapp die Hälfte sei vollständig geimpft gewesen, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Ergebnisbericht. Online befragt wurden Menschen an über 120 Kliniken bundesweit.

Die Impfquoten waren zu dem Zeitpunkt in der Ärzteschaft am höchsten (mindestens eine Dosis: 94 Prozent), gefolgt von der Pflege (mindestens eine Dosis: 87 Prozent). Bei Personalgruppen, die besonders gefährdet sind, dem Virus ausgesetzt zu sein, oder engen Kontakt zu anfälligen Patienten haben, waren 90 Prozent mindestens einmal geimpft. Unter den rund 4400 noch ungeimpften Teilnehmern lehnten 28 Prozent eine Impfung völlig oder eher ab.

Als Gründe gaben die Ungeimpften zu mehr als 40 Prozent an, den Piks noch nicht angeboten bekommen zu haben. 27 Prozent sagten, sie wollten lieber noch abwarten, je ein Viertel nannte Furcht vor bleibenden Schäden und Furcht vor starken Nebenwirkungen. Die mehr als 20 000 geimpften Teilnehmer gaben als Motivation vor allem den Schutz des privaten Umfelds und der eigenen Gesundheit an, aber auch Aufforderung durch den Arbeitgeber.

Weitere Infos finden Sie beim RKI oder hier

 

Inzidenz steigt weiter an

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut sprunghaft gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Donnerstagmorgen lag sie bei 8,0 - am Vortag betrug der Wert 7,1, und davor 6,5. Beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli waren es noch 4,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI binnen eines Tages 1642 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.25 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 970 Ansteckungen gelegen.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Die besonders ansteckende Delta-Variante ist nun auch in Deutschland die vorherrschende Mutante. Knapp zwei Drittel der Neuinfektionen gehen inzwischen auf ihr Konto. In Großbritannien sorgte Delta für einen extremen Anstieg der Fälle. In Deutschland ist die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus zur vorherrschenden Mutante geworden. Sie dominiere erstmals mit einem Anteil von 59 Prozent, hieß es in der jüngsten wöchentlichen Auswertung des Robert Koch-Instituts mit Blick auf die 25. Kalenderwoche (21.-27. Juni).Es sei anzunehmen, dass es sich nun bei knapp zwei Dritteln der PCR-bestätigten neuen Corona-Infektionen um eine Ansteckung mit der Delta-Variante (B.1.617.2) und nur noch bei einem Drittel um eine mit der Alpha-Mutante handele. Der Alpha-Anteil sank damit rasch von 91 Prozent Ende Mai auf 33 Prozent Ende Juni. Andere Virusvarianten spielen in Deutschland zurzeit keine Rolle. Es wird nur ein Teil der positiven Corona-Proben auf Varianten hin untersucht. Der Vergleich zeige, dass der Anteil der Variante Delta weiterhin stark zunehme und sich von 37 auf 59 Prozent innerhalb einer Woche erneut fast verdoppelt habe, hieß es im Bericht. Diese starke Zunahme gehe mit einer leichten Erhöhung der Fallzahlen und einem weiterhin niedrigen einstelligen Niveau der Sieben-Tage-Inzidenz einher. Fachleute befürchten jedoch mit zunehmender Delta-Verbreitung eine Trendumkehr wie in Großbritannien im Mai.

Weiterer Infos finden Sie hier

 

210 Stellen für Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS)

Familienministerin Carolina Trautner: „Wir wollen mit insgesamt 210 zusätzlichen JaS-Stellen sozial benachteiligte und individuell beeinträchtigte Kinder und Jugendliche gezielt erreichen und nachhaltig fördern“

Der Ausschuss für Staatshaushalt und Finanzfragen des Bayerischen Landtags hat heute dem Vorschlag von Familienministerin Carolina Trautner zum weiteren Ausbau der Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) in den kommenden beiden Schuljahren 2021/2022 und 2022/2023 mit Mitteln aus dem sog. „Aufholprogramm“ zugestimmt.

Familienministerin Carolina Trautner betont: „Mir liegt es sehr am Herzen, dass alle jungen Menschen gute Bildungs- und Lebenschancen haben. Wir stärken deshalb die Jugendsozialarbeit an Schulen, indem wir in den Jahren 2021 und 2022 insgesamt 210 zusätzliche Stellen zur Verfügung stellen. Zudem geben wir dem Ausbau der JaS durch eine Verdreifachung der staatlichen Förderung für diese 210 Stellen enormen Rückenwind. Ich weiß, wie wichtig vertrauensvolle Ansprechpartner an den Schulen sind: mit den JaS-Fachkräften haben wir eine sozialraumorientierte Unterstützung direkt vor Ort. Ich danke deshalb den Fachkräften und Trägern für ihre vorbildliche und flexible Arbeit.“

Mit dem JaS-Förderprogramm werden die örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe bei der Umsetzung ihrer gesetzlichen Aufgabe aus § 13 SGB VIII finanziell unterstützt, soweit sie selbst, oder in ihrem Auftrag ein anerkannter Träger der freien Jugendhilfe die bayerische JaS-Konzeption umsetzen. Grundgedanke der JaS ist, sozial benachteiligte oder individuell beeinträchtigte junge Menschen gezielt durch individuelle Beratung und Begleitung bei sozialen Problemen zu unterstützen.

Der Bund stellt den Ländern nach der Bund-Länder-Vereinbarung zum „Aktionsprogramm Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ Bundesmittel zur Verfügung, mit denen pandemiebedingte Lernrückstände sowie Belastungen und Beeinträchtigungen im Bereich des sozialen Lernens und der sozialen Kompetenzentwicklung aufgefangen werden sollen. Diese Mittel sollen in Bayern unter anderem in die Stärkung des JaS-Förderprogrammes

Die Pressemitteilung steht auf der Seite des StMAS zur Verfügung. 

 

Studie zur Vier-Tage-Woche

Bislang galt: Maschinen machen Menschen arbeitslos. Doch was, wenn stattdessen einfach alle etwas weniger arbeiten? Ein Blick nach Island zeigt: Wer es richtig anstellt, macht Angestellte glücklicher und produktiver.

Schon der Ökonom John Maynard Keynes beschäftigte sich mit der Frage, wie wir die drohende Massenarbeitslosigkeit durch die Digitalisierung verhindern können. Sein Vorschlag, formuliert 1930, mit Blick auf die nächsten 100 Jahre: „Wir sollten die Arbeit, die es noch gibt, möglichst breit verteilen. Drei-Stunden-Schichten und Fünfzehn-Stunden-Arbeitswochen könnten das Problem für eine ganze Weile beseitigen.“

Die Isländer haben dies nun in die Tat umgesetzt: „Wir wollen den Menschen ermöglichen, weniger zu arbeiten“, sagt Gudmundur Haraldsson, Autor einer Studie, für die untersucht wurde, ob sich die Arbeitszeit um fünf Stunden verkürzen lässt, ohne dass am Ende weniger Arbeit erledigt wird oder zusätzliche Angestellte nötig sind. Das mittelfristige Ziel des Thinktanks Alda, der die Studie gemeinsam mit Autonomy UK veröffentlicht hat, liegt bei einer Wochenarbeitszeit von 32 Stunden - der Vier-Tage-Woche. „Aber wir wollen die Arbeitszeit danach noch weiter reduzieren“, sagt Haraldsson. Er könnte Keynes' Vision wahr werden lassen – und ein Blick auf die Ergebnisse seines in Island durchgeführten Experiments wirft einen ganz neuen Blick auf die Chancen der Digitalisierung.

Bislang galten die neuen Technologien als Arbeitsplatzvernichter. Gerade Berufe, die auf Informationsverarbeitung beruhen, etwa in der Buchhaltung, bei Kundenservice- und anderen Callcentern oder bei der Prüfung von Maschinen, könnten bald größtenteils wegfallen. Davor warnten Erik Brynjolfsson und Andrew McAfee schon 2011 in ihrem Buch „Race Against the Machine“: Diese Tätigkeiten würden Maschinen bald schlicht besser erledigen. Profitieren aber, so schlussfolgerten die Ökonomen, würden davon vor allem jene, die die Maschinen und Algorithmen besitzen, die diesen Job dann übernehmen. Die Digitalisierung würde also die soziale Spaltung vorantreiben, statt für eine bessere Work-Life-Balance zu sorgen. Haraldssons Modellversuch zeigt nun, wie es anders gehen könnte: über Reorganisation, Arbeitszeitverkürzung – und entschlossenes politisches Handeln.

Island hatte ein klares Problem: mangelnde Produktivität. Noch 2017 lag in dem am dünnsten besiedelten Land Europas zwar die Arbeitslosenquote mit 3,4 Prozent weit unter dem OECD-Durchschnitt. 87 Prozent der erwachsenen Isländer waren berufstätig, der höchste Wert der OECD, das Pro-Kopf-Einkommen lag bei fast 47.000 US-Dollar und damit über den anderen nordischen Ländern. Doch beim Pro-Kopf-Einkommen pro geleisteter Arbeitsstunde lag Island mit 55,4 Dollar deutlich hinter den anderen nordischen Ländern. Der Grund: die in Island üblichen langen Arbeitszeiten von durchschnittlich 44,4 Stunden pro Woche in Vollzeittätigkeiten.

Das führt zu Stress und Ermüdung. Und wer gestresst und müde ist, braucht wiederum länger für seine Arbeit. Ein Teufelskreis, den der Modellversuch durchbrechen sollte. Wichtig war dabei, dass weiterhin die gleiche Arbeit von der gleichen Zahl an Angestellten erledigt wird, bloß eben in weniger Zeit.

Weniger Arbeit für das gleiche Geld

Der Versuch begann 2015 mit 66 Angestellten in der isländischen Hauptstadt Reykjavík. Die Erfolge waren jedoch so durchschlagend, dass auch ein landesweiter zweiter Versuch gestartet wurde. Insgesamt nahmen bis 2020 über 2500 Angestellte daran teil, also 1,3 Prozent der Berufstätigen des Landes. Gegen Ende der Studien verhandelten die Gewerkschaftsverbände bereits Anschlussverträge. Heute haben 86 Prozent der Isländer einen Rechtsanspruch auf die verminderte Arbeitszeit von 35 bis 36 Stunden – im Pflege-Schichtdienst sind es sogar nur 32.

Die Arbeitnehmer machten dabei keinesfalls mehr Überstunden als zuvor, die gesamte Arbeitsleistung stieg vielerorts gleichzeitig leicht an. Und damit auch das Wohlbefinden der Beschäftigten, die mehr Zeit für ihre Familien und Hobbys hatten. Wie war das möglich? „Die beste Strategie ist das Überarbeiten der Arbeitsprozesse“, schlussfolgert Haraldsson. „Was sind die konkreten Aufgaben? Können sie geändert, umverteilt oder gleich komplett übersprungen werden?“ In einem Kindergarten etwa stellte sich heraus: Gegen Nachmittag, wenn die Kinder nach und nach abgeholt werden, wird schrittweise auch weniger Personal benötigt. So konnten die Angestellte abwechselnd an einigen Tagen früher gehen.

Auch ein Umplanen des Maximalbedarfs an Personal hilft weiter: Die aufwändigste Betreuung brauchen die Kinder beim Mittagessen. Essen sie nun in Gruppen nacheinander, sinkt der Gesamtbedarf und schafft Platz für reduzierte Arbeitszeiten. Das lässt sich auch auf andere Bereiche übertragen.

Ein typisches Berufsfeld, in dem mit der Digitalisierung ein hoher Stellenabbau befürchtet wird, ist der Kundenservice. Viele Anfragen können inzwischen von automatisierten Chatbots beantwortet werden. Es muss nicht immer ein Mensch sein, der am Telefon fragt, ob man die „Häufig gestellte Fragen“-Seite schon aufgerufen oder das Gerät aus- und wieder angeschaltet habe. Dennoch müssen hier immer auch Menschen im Hintergrund arbeiten und kompliziertere Anfragen bearbeiten. Auch, wenn sie dabei inzwischen oft erneut von Künstlicher Intelligenz unterstützt werden: Große Teile der nötigen Personalstunden lassen sich einsparen, aber die Maschinen können den Menschen für einen brauchbaren Kundenservice vorerst nicht verdrängen.

Das ist ein ideales Szenario für die menschenorientierte Reduktion der Arbeitszeit. Es ist schlicht weniger Arbeit nötig, um den gleichen Service anzubieten. Zeit, die die Angestellten nutzen könnten, um sie mit ihrer Familie zu verbringen, Hobbys nachzugehen oder sich weiterzubilden. Um dann innerhalb der Arbeitszeit den Kunden einen umso besseren Service zu bieten.

Digitalisierung = Massenarbeitslosigkeit?

Doch die Realität in den meisten Ländern sieht anders aus: Der Einsatz von mehr Maschinen ist für die meisten Arbeitgeber vor allem ein Mittel, um die Lohnkosten zu senken. Ein Teil der Belegschaft wird entlassen, die Arbeit von weniger Vollzeitkräften erledigt. Seltener gibt es Modelle, in denen Angestellte gemeinsam ihre Arbeitszeit reduzieren, um die Stelle einer Kollegin oder eines Kollegen zu erhalten. Vor allem weil die wenigsten bereit sind, die damit verbundenen Lohnverluste hinzunehmen. Und eine Arbeitsstundenreduzierung bei vollem Lohnausgleich widerspricht wiederum der Logik der Arbeitgeber.

Für Haraldsson muss die Gesamtgesellschaft einen Konsens finden, in dem auch die Interessen der arbeitenden Bevölkerung ausreichend Beachtung finden. Dafür brauche es entschlossenes politisches Handeln, um die Entscheidung über die Zukunft der Arbeitswelt nicht allein in der Hand der Arbeitgeber zu belassen. Denn sie werden ihre finanziellen Vorteile kaum einfach aufgeben, um die soziale Spaltung aufzuhalten.

Da die Politik keine Anzeichen einer tieferen Einsicht in die Bedeutung neuer Technologien für die Zukunft der Arbeit zeigt, läge die Verantwortung bei den Arbeitnehmervertretern, dafür eine Öffentlichkeit zu schaffen. „Wir brauchen eine öffentliche Diskussion mit allen Vertretern und müssen einen Konsens finden, mit dem alle Interessen berücksichtigt werden. Die Gewerkschaften müssen sich in diese Diskussion einschalten und zeigen, dass es ihr Recht ist, auch Vorteile aus den neuen Technologien zu ziehen.“ Was in Unternehmen geschehe, unterliege erstmal nur dem Willen der Eigentümer. Doch wenn es um derlei weitreichende gesellschaftliche Konsequenzen gehe, müsse die Macht der Unternehmer begrenzt werden. „Unternehmensbesitzer sollten nicht über die Verteilung des Wohlstands und der Vorteile neuer Technologien in der Gesamtgesellschaft entscheiden.“

Mehr Informationen finden Sie in der Deutschen Handwerks Zeitung oder unter diesem Link.

 

Effektivität der Impfung und Delta-Variante

In Deutschland sind bislang mehr als 5.000 Menschen trotz vollständigem Impfschutz an Covid-19 erkrankt. Das geht aus dem jüngsten Lagebericht des Robert Koch-Instituts hervor. Seit dem 1. Februar seien 5.374 sogenannte Impfdurchbrüche – also symptomatische Coronainfektionen mindestens zwei Wochen nach vollständiger Impfung – registriert worden. Die Effektivität der Impfung bewertet das RKI dennoch als hoch. Sie liege bei Erwachsenen je nach Altersgruppe geschätzt zwischen 88 und 89 Prozent.

Die Delta-Variante des Coronavirus breitet sich in Deutschland weiter rasch aus. Ihr Anteil an den Infektionen betrage mittlerweile 74 Prozent, teilte das Robert Koch-Institut mit. Seit Ende Juni ist die als besonders ansteckend geltende Variante demnach vorherrschend in der Bundesrepublik. Die zuvor dominierende Alpha-Variante sei bei 22 Prozent der untersuchten positiven Proben nachgewiesen worden. Weitere als besorgniserregend eingestufte Varianten des Coronavirus spielten unverändert eine untergeordnete Rolle. Das RKI betonte, Laborexperimente deuteten darauf hin, dass vollständig Geimpfte auch bei Delta einen hohen Schutz vor schweren Krankheitsverläufen hätten.

Weitere Informationen finden Sie hier

 

Ärztepräsident: Ungeimpfte sollen für Coronatests bezahlen

In der Debatte um Impfanreize hat sich Ärztepräsident Reinhardt dafür ausgesprochen, Ungeimpften ab Herbst keine kostenlosen Coronatests mehr anzubieten. Unterstützung bekommt er von der FDP und Ministerpräsident Söder (CSU). Die CDU widerspricht.

Wenn demnächst jeder ein Impfangebot erhalten habe, sei es angemessen, dass Ungeimpfte Schnell- oder PCR-Tests selbst bezahlen müssen, wenn sie in den Urlaub fahren, ins Restaurant oder ins Kino gehen wollen", sagte Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Politik sollte schon jetzt klarstellen, "dass es auf Dauer immer mehr Nachteile für Ungeimpfte geben wird".

Ähnlich wie Reinhardt hatte sich zuvor Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) geäußert. Sein Vorstoß traf aber in der Unions-Bundestagsfraktion auf Widerstand. "Die Durchführung von Tests, wie etwa der Antigen-Schnelltests, ist und bleibt ein essenzieller Bestandteil unserer Pandemie-Bekämpfungsstrategie", sagte der CDU-Gesundheitspolitiker Michael Hennrich der "Welt". "Hier sollten aus meiner Sicht keine Hürden aufgebaut werden, um Menschen davon abzuhalten, sich testen zu lassen."

Auch die SPD sprach sich dafür aus, bis auf Weiteres an der bisherigen Praxis festzuhalten. Die FDP plädierte hingegen für eine Abschaffung der Gratistests.

Weitere Informationen erhalten Sie im Nachrichtenbereich des br

 

Es wird darauf hingewiesen, dass der Familienpakt lediglich informieren kann, wir aber keine Rechtsberatung vornehmen dürfen.

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